Reiseführer Elefanteninsel

Es ist schwer, sich bei der Landung daran zu gewöhnen, dass hier alles - oder fast alles - passiert ist! Von Syene, der Hauptstadt des ersten Nomos von Oberägypten, sind nur vage Überreste übrig geblieben. Die Stadt lag am Tor zu Nubien und ganz Afrika und spielte eine wichtige Rolle im Handel mit Gold, Elfenbein, Ebenholz und Gewürzen. Da sie nubischen Überfällen ausgesetzt war, hatte sie sich befestigt und unterhielt eine große Garnison aus Soldaten und Söldnern. Die Nomarchen und Gouverneure waren mächtig wie im Märchen, da sie von den Karawanen und Booten, die den ersten Katarakt überquerten, einen hohen Tribut verlangten. Hier wurde Granit von hervorragender Qualität in industriellen Mengen abgebaut. Auf der Insel Abu (Elefant) befand sich der verehrte Tempel des Khnum, während im nahe gelegenen Philae die Anbetung der Isis fortgesetzt wurde.Heute ist der nördliche Teil der Stadt durch den hässlichen Oberoi-Turm (Mövenpick Hotel) abgetrennt, aber sie ist immer noch eine Welt für sich, mit einem Dorf mit engen Gassen und Lehmhäusern, deren Fassaden in Ocker und blauen Pastelltönen gehalten sind. Es ist ein angenehmer Ort und es ist schön, durch die hellen Gärten zu spazieren, in denen Tomaten und Bohnen wachsen. Die Insel ist dreigeteilt: Im Süden befindet sich das Museum und die archäologische Stätte, die an das nubische Dorf Coti (nubisch für "Juden") grenzt; in der Mitte liegen die Bauernhöfe sowie die Schule und das Animalia-Museum; im Norden das Dorf Siou und das Mövenpick-Hotel