Reiseführer Baradères-Halbinsel

Sehr wildes und eingeschlossenes Gebiet aufgrund der Sümpfe, die es umgeben.Baradères ist eine hübsche kleine Stadt in einem Talkessel am Rande der Küste. Hier wird das ganze Jahr über Zuckerrohr und in der Regenzeit Reis angebaut. Es kommt häufig zu Überschwemmungen, weshalb die meisten Häuser mehrstöckig sind. Es ist sehr originell für Haiti, diese hölzernen Behausungen auf zwei oder sogar drei Ebenen zu beobachten. Die Stadt verfügt über eine schöne Kirche im Kolonialstil und einen großen Platz, aber die meisten der Holzgebäude sind verfallen und in schlechtem Zustand, was der Stadt den Anschein einer "Geisterstadt" verleiht. Dennoch hatte sie ihre Glanzzeiten, als Kaffee ein Hauptexportprodukt Haitis war, von der Kolonialzeit bis in die 1970er und 1980er Jahre. Dann setzte der Rückgang der Produktion ein, der mit einem Preisverfall auf dem mittlerweile globalisierten Markt einherging. Die Bauern in der Gegend verlegten sich auf den Anbau von Mazombelle (Tarot), einer endemischen Knolle, die im ganzen Land wegen ihrer Nährstoffe sehr beliebt ist und in sumpfigen Böden wie denen um die Gemeinde Baradères gut gedeiht. Leider hat vor einigen Jahren ein Bakterium die Blätter der Mazombelle befallen und diese lokale Kultur dezimiert. Die Ernährungsunsicherheit ist nun chronisch und die einzige Alternative für die bäuerliche Bevölkerung ist der Anbau von Regenfeldreis. Dieser wird auf archaische Weise angebaut, die Erträge sind gering und der Reis wird auf den Märkten schlecht verkauft, zu einem Preis, der unter dem des importierten amerikanischen Reises(diri miami auf Kreolisch) liegt. Was den Handel mit der Hauptstadt angeht, so könnte er dank des imposanten Wharf, das in den 1980er Jahren an der Küste 3 km von der Stadt entfernt gebaut wurde, florieren. Da es jedoch keine Brücke über den Fluss gibt, der die Stadt umgibt, kann sie nicht auf der Straße erreicht werden, was die Entwicklung des Seehandels beeinträchtigt, der sich auf die Versorgung der Hauptstadt mit Holzkohle beschränkt. Die Produktion von Holzkohle führt zu weiterer Abholzung, Erosion und Überschwemmungen in der Stadt