Reiseführer Tandil

Tandil liegt 360 km von der Hauptstadt entfernt im südöstlichen Teil der Provinz Buenos Aires am Fuße des sogenannten Tandilia-Systems, das aus großen Erhebungen und weiten Flächen besteht, die auf den Anbau von Weizen, Sojabohnen, Mais und Sonnenblumen ausgerichtet sind. In dieser Region mit ihrem feuchten, gemäßigten Klima kann es in den Herbst- und Frühlingsmonaten und manchmal sogar in manchen Sommernächten besonders kalt werden. Der Begriff (der "Höchste") ist indigenen Ursprungs und bezieht sich auf die umliegenden Erhebungen. Die Stadt Tandil wurde am 4. April 1823 von Martin Rodríguez als militärischer Vorposten unter dem Namen Fuerte Independencia gegründet, konnte aber erst ab 1875 mit der Ankunft italienischer und spanischer Einwanderer, aber auch - in großer Zahl - französischer Basken, Ruhe vor den indigenen Völkern finden. Außerdem war es Anfang der 1870er Jahre Schauplatz einer berühmten Schlacht zwischen einer Gruppe abtrünniger Gauchos, die sich in den Bergen versteckt hielten, und den neuen Landbesitzern. Der Tourismus entwickelte sich hier Anfang des 20. Jahrhunderts, als die Stadt begann, wohlhabend zu werden. Porteños und Touristen verbringen hier einige Tage, angezogen von der Landschaft der umliegenden Sierras und insbesondere von einer natürlichen Kuriosität: dem Wackelstein (piedra movediza), einem riesigen Felsen, der das Symbol der Stadt ist und vor seinem Sturz im Jahr 1912 am Rande eines Abgrunds balancierte. Eine Nachbildung wurde seitdem auf dem Gipfel des Parque de la Movediza aufgestellt. Heute ist die Stadt für ihren Käse und ihr Trockenfleisch bekannt, die Sie überall in den Geschäften und Restaurants im Zentrum finden können.