Reiseführer Quiriguá

Quiriguá liegt etwa 100 km von Puerto Barrios entfernt. Es handelte sich um ein wichtiges Zentrum der Maya-Zivilisation inmitten einer dicht besiedelten Region Während der jüngeren Vorklassik (von -300 bis 250 n. Chr.) blühte hier und in mehreren umliegenden Gebieten eine Maya-Gemeinde. In den ersten Jahrhunderten der klassischen Periode (250-600) verfolgte Copán im heutigen Honduras eine Expansionspolitik, die es dazu brachte, das Land am Río Motagua zu begehren. Quiriguá wurde leicht erobert und sein Schicksal mit dem von Copán verknüpft, dessen Vasall es wurde.Im 8. Jahrhundert kam es zu einem Wendepunkt in der Entwicklung der Stadt. Die Einwohner beschlossen, ihre erzwungene "Zusammenarbeit" mit Copán zu beenden, und wählten 725 einen König: Cielo Cauac. Es folgte ein Krieg zwischen den beiden Städten. Er endet mit der Schlacht von 737, in der Achtzehn Kaninchen, der König von Copán, gefangen genommen und anschließend geopfert wird. Dieser Sieg leitete das goldene Zeitalter von Quiriguá ein: Unter der Führung von Cielo Cauac wurde die Stadt mit Skulpturen und riesigen Sandsteinstelen bedeckt.Im Jahr 780 dankte Cielo Cauac zugunsten seines Sohnes Cielo Xul ab. Nach seinem Vorbild setzte er die Verschönerung der Stadt fort, bis er im Jahr 800 von einem Teil der Aristokratie gestürzt wurde, die Cielo Jade auf den Thron setzte. Die jüngste Skulptur, die an der Stätte gefunden wurde, stammt aus dem Jahr 805, als er regierte. In Quiriguá wurden keine weiteren Denkmäler oder Stelen errichtet, als ob die Stadt bald verlassen worden wäre. Erst im 19. Jahrhundert wurde sie wiederentdeckt und zwischen 1880 und 1895 ausgegraben.