CASTELLO E PARCO DI RACCONIGI

Das Schloss wurde Ende des ¹¹. Jahrhunderts von den Markgrafen von Saluzzo errichtet und im ¹⁷. Jahrhundert von Prinz Emanuele Filiberto di Carignano vollständig umgebaut, der den großen Architekten Guarino Guarini mit den Arbeiten beauftragte. Dieser baute jedoch nur die Fassade zum Park hin und den zentralen Pavillon, während der Rest später von Giovanni Battista Borra im Jahr 1755 fertiggestellt wurde. Aus dieser Zeit stammt auch die neoklassisch inspirierte Fassade. Das wahrhaft prunkvolle Innere beherbergt eine bedeutende Gemäldesammlung und Stuck- und Golddekorationen, die einer königlichen Wohnung würdig sind (Salon des Herkules, Salon der Diana...). Das mit orientalischen Wandteppichen geschmückte chinesische Appartement beherbergte Zar Nikolaus II. während seines Besuchs im Jahr 1909. Das berühmte etruskische Kabinett folgt der Mode der archäologischen Ausgrabungen des ¹⁹. Jahrhunderts und zeigt in seinen Gewölben Reproduktionen von Fresken aus der Nekropole von Monterozzi, die in den 1820er Jahren entdeckt wurde.

Hinter dem Schloss erstreckt sich ein 170 ha großer, wunderschöner Park. Er wurde 1670 nach den Zeichnungen von André Le Nôtre angelegt und verdankt sein romantisches Aussehen dem Landschaftsgärtner Xavier Kurten, der ihn 1820 an den Geschmack der Zeit anpasste. Im Jahr 1834 wurden Gewächshäuser und Cascine (für die Poebene typische landwirtschaftliche Häuser) gebaut, damit der König und seine Familie sich bei ihren Spaziergängen ausruhen konnten. Heute sind die Herrinnen des Ortes die Weißstörche, die von einer Vereinigung von Umweltschützern sorgfältig wieder angesiedelt wurden.