Reiseführer Simbaï

Zwischen der Ebene des Ramu-Flusses und den Gipfeln des Bismarck-Gebirges, bereits in den Bergen, aber noch nicht im Hochland, lebt eine lange Zeit vergessene ethnische Gruppe, die Kalam. Nachdem sie in den 1960er Jahren mit dem Westen in Kontakt gekommen waren, weckten sie schließlich Ende der 1980er Jahre das Interesse von Missionaren, was ihnen einen Beginn der Entwicklung und insbesondere Flugplätze (und auch westliche Kleidung für alle!) bescherte. Die Kalam sind kleiner als die meisten Papua, was dazu führt, dass sie manchmal mit Pygmäen verwechselt werden, was sie aber nicht sind. Der Hauptort der Kalam-Region, der sich hinter den Gipfeln, die sie von der Hagen-Region trennen, bis nach Aiom am Ramu erstreckt, heißt Simbai. Dort, rund um einen buckligen, grasbewachsenen Flugplatz, ein paar Geschäfte und religiöse Missionen, hat das Dorf Niugunt beschlossen, in den Tourismus einzusteigen. ohne Hilfe von außen bauten die Dorfbewohner ein prächtiges Gästehaus, organisierten ein beeindruckendes jährliches Festival und entwickelten eine Trekkingtour von ihrem Dorf nach Aiom in der Region des Ramu-Flusses, eine Trekkingtour, die damit endet, dass sie in einem Einbaum den Fluss hinunterfahren, um nach Bogia und dann nach Madang zu gelangen. Die Kultur der Kalam ist noch sehr lebendig, was sich in den zahlreichen "Tanzhäusern" widerspiegelt, einer Art großer, schirmförmiger Schuppen aus Hängematten, deren Inneres durch eine Trennwand in zwei Hälften geteilt ist. Hier finden die Initiationszeremonien der Jungen statt, bevor ihnen die Nase durchbohrt wird. Diese Initiationsriten sollen den Heranwachsenden die Stärke und Macht erwachsener Männer verleihen, die in der Lage sind, ihre Familien großzuziehen und zu beschützen. Im September (meist nach der Goroka-Show) veranstaltet das Dorf das Kalam-Festival, bei dem die Initiationszeremonien für die Teenager stattfinden. Ein Ereignis, das Sie sich nicht entgehen lassen sollten.