Reiseführer Ferrette

Ferrette, das Tor zum Jura und ein strategischer Punkt im Zentrum des Sundgau-Landes, ist ein wahres Kleinod im elsässischen Jura und besticht durch seine engen Gassen, die vom oberen Teil des Dorfes herabzustürzen scheinen. Die Häuser scheinen die Felsen, an denen sie hängen, zu verlängern, während sie gleichzeitig die Geschichte einer glanzvollen Vergangenheit erzählen. Die mittelalterliche Stadt, die von den imposanten Ruinen ihrer beiden Schlösser überragt wird, war die ehemalige Hauptstadt des Sundgaus und gehörte dem großen und mächtigen Haus der Grafen von Ferrette und später den Habsburgern bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges. Im Jahr 1648 wurden im Westfälischen Friedensvertrag alle Eigengüter dieser auf dem linken Rheinufer, darunter auch die Grafschaft Ferrette, Ludwig XIV. zugesprochen. Dieser schenkt 1659 die Domäne und den Titel seinem Minister, Kardinal Mazarin. Um 1775 heiratete die Herzogin von Mazarin den Fürsten Honoré IV. von Monaco. Seitdem tragen die Grimaldis rechtmäßig den Titel Graf von Ferrette. Ferrette ist der ideale Ausgangspunkt für zahlreiche Entdeckungsspaziergänge in den bewaldeten Hügeln der Umgebung, die vom Vogesenclub markiert werden. Sie können die Burgruine erkunden und dabei einen herrlichen 360°-Panoramablick auf den Jura, die Vogesen und den Schwarzwald genießen, aber auch in die Legende der Zwergenhöhle eintauchen. Jedes Jahr taucht in Ferrette die mittelalterliche Vergangenheit wieder auf. Ein Wochenende lang nehmen Minnesänger, Troubadoure, Ritter und andere geheimnisvolle Gestalten wieder Besitz von den Orten. Dies ist eine gute Gelegenheit, die ganz besondere Atmosphäre dieses hübschen Dorfes zu genießen.