Reiseführer Nakfa

Nakfa, das ultimative Symbol des Widerstands gegen die äthiopische Besatzung und für die Unabhängigkeit Eritreas, ist eine Stadt, die jeder im Land kennt; nach ihr wurde auch die heutige eritreische Währung benannt. In diesem kleinen Dorf in der Sahelzone errichtete die EPLF 1978 nach ihrem berühmten Rückzug ihr Widerstandszentrum. Da die Stadt an einer strategischen Straße lag, die den Handel mit dem Sudan ermöglichte, war sie den schlimmsten Angriffen ausgesetzt und wurde während der gesamten Kriegsdauer ununterbrochen bombardiert. Selbstverständlich wurde die Stadt vollständig zerstört. Es wurde ein großer Wiederaufbauplan aufgestellt und die Arbeiten sind fast abgeschlossen: Die Stadt verfügt bereits über die Gebäude der lokalen und regionalen Verwaltung, ein Krankenhaus und sogar einen Flughafen! Nakfa ist ein Pilgerort für einige Eritreer und ein ergreifender Ort, den es zu besuchen gilt. Auf dem Denden-Berg sind die von den Soldaten benutzten Schützengräben noch vorhanden. Hier blieben die EPLF-Soldaten bis zu 18 Monate am Stück unter den Bombenangriffen der äthiopischen Armee, die manchmal so stark waren, dass man sich nicht umsehen konnte. Der Boden ist auch heute noch mit Kugeln und Granaten übersät. Im Norden der Stadt kann man das unterirdische Tsabra-Krankenhaus besichtigen, in dem die Kämpfer unter erstaunlich guten Bedingungen behandelt und manchmal auch operiert wurden, bevor sie wieder in den Kampf geschickt wurden. Abgesehen von den Überresten aus dem Unabhängigkeitskrieg ist der Donnerstagsmarkt sehenswert, wenn Sie sich zu dieser Zeit in der Stadt befinden.Vorsicht! Wie in Afabet gibt es auch hier Anti-Personenminen, weshalb Sie unbedingt einen einheimischen Führer mitnehmen sollten, der Sie an ihnen vorbeiführen kann.