Reiseführer Diyarbakir

Diyarbakır ist die größte kurdische Stadt im Südosten der Türkei. Diyarbakir wird von einigen Kurden in der Türkei als die Hauptstadt der Kurden betrachtet, eines Volkes, das hauptsächlich im Osten der Türkei zwischen Iran, Irak und Syrien lebt. Die Stadt, die von den türkischen Behörden lange Zeit beschuldigt wurde, "Terroristen" der kurdischen Unabhängigkeitspartei Unterschlupf zu gewähren, und inmitten der Auseinandersetzungen um die Unabhängigkeit, war Schauplatz pro-kurdischer, manchmal gewalttätiger Bewegungen. Einige Stadtteile wurden völlig zerstört. Heute scheint Diyarbakir wieder zur Ruhe gekommen zu sein. Ihre bewegte Geschichte ist in Stein gemeißelt, in den Stadtmauern und in ihren Denkmälern. Sie zeugen von einer unglaublichen Mischung aus Zivilisationen: griechische, römische, assyrische, aber auch seldschukische und osmanische. Die Altstadt von Diyarbakır ist historisch sehr reich. Obwohl sie dazu neigt, durch ihr unwirtliches Aussehen zu beeindrucken, ist sie voll von Moscheen, Kirchen und Ecken, die vor dem Trubel der Straße geschützt sind, wie ihre schattigen Hansen. Diyarbakır hat Charakter und ein hohes touristisches Potenzial, das es zu nutzen beginnt. Als Stadt mit vielen Identitäten bleibt die Stadt schwer zu definieren, da ideologische Diskurse daran arbeiten, sie sich anzueignen. Sie ist ein guter Ausgangspunkt, um die Städte Mardin oder Mydiat zu besuchen. Im Februar 2023 wurde die kurdische Hauptstadt von zwei besonders verheerenden Erdbeben heftig erschüttert. Hunderte Einwohner starben unter den Trümmern und zahlreiche Gebäude stürzten ein.