Reiseführer Barskoon

Barskoon hatte nie einen anderen Grund zu existieren, als am Südufer des Sees ein Relaisposten zu sein, zunächst für die Karawanen auf der Seidenstraße, später für die sowjetische Armee. Nach dem Abzug der russischen Garnisonen vegetierte die Stadt ohne besondere Berufung oder Reichtum lange Zeit vor sich hin, während ihre Bewohner es sich wieder zur Gewohnheit machten, zu Pferd statt mit dem Auto unterwegs zu sein und in den Bergen südlich des Sees zu nomadisieren. Mit dem Aufschwung des Tourismus hat ein kleiner natürlicher Reichtum der Stadt zu einem Aufschwung verholfen. Etwa 20 km südlich befinden sich die Barskoon-Wasserfälle, ein Wasserfall, der nach einer ein- bis zweistündigen Wanderung erreicht werden kann und zu einem beliebten Ausflugsziel der Kirgisen geworden ist. Durch die Veranstaltung von Pferderennen, die Existenz einer Jurtenwerkstatt und die Nähe zu Bauernhöfen, die noch Falkenjagd betreiben, haben sich die touristischen Aktivitäten entwickelt und Barskoon ist zu einem angenehmen Zwischenstopp auf dem Weg von Karakol nach Kochkor oder Naryn geworden. Aus kultureller Sicht werden Sie vor Ort erfahren, dass das berühmteste Kind des Landes Mahmud al-Kashgari, auch al-Barskani genannt, ist, ein aus Kashgar stammender Uigur, dessen Vater Bürgermeister von Barskoon war und der 1074 das erste vergleichende Wörterbuch der türkischen Sprachen fertigstellte. Abgesehen von den Aktivitäten auf dem Basar ist Barskoon ansonsten ein friedliches Dorf. Die geschnitzte Büste von Juri Gagarin, dem ersten Menschen im Weltraum, der nach seinem Flug um die Erde am Ufer des Issyk Kul zur Ruhe kam, thront gegenüber dem Strand und ist ein schönes Ziel für einen kleinen Spaziergang, wenn Sie nicht die Zeit (oder den Mut) haben, zu den Wasserfällen zu gehen.