JOLIET CORRECTIONAL CENTER

Das Hauptgebäude dieses Gefängnisses wurde 1858 eingeweiht, während der industriellen Expansion des Mittleren Westens der USA. Das imposante Bauwerk wurde aus lokalem Kalkstein in einem strengen neugotischen Stil errichtet und beeindruckte, wenn nicht gar ängstigte, lange Zeit die Bewohner der Region. Im Jahr 1896 wurde ein Anbau für Frauen hinzugefügt, der bis 1932 genutzt wurde. Zu seiner Blütezeit gehörte Joliet zu den größten Gefängnissen des Landes und konnte bis zu 1800 Häftlinge aufnehmen. Im ²⁰. Jahrhundert saßen hier viele Mitglieder berüchtigter Banden aus Chicago ein. Das Gefängnis galt als veraltet und ungeeignet (im Jahr 2000 waren noch 1.156 Häftlinge dort untergebracht) und wurde 2002 endgültig geschlossen. Die Insassen wurden in das Stateville Correctional Center verlegt, das sich im nahe gelegenen Crest Hill befindet. Eine Zeit lang diente Joliet auch als Hinrichtungsstätte, u. a. mit dem elektrischen Stuhl, bevor diese Funktion nach Stateville verlegt wurde.

Als Drehort seit den Anfängen des Kinos (der Film Joliet Prison stammt aus dem Jahr 1914) wurde es durch den Film The Blues Brothers (1980) und später durch die Serie Prison Break im Jahr 2005, in der es unter dem fiktiven Namen Fox River State Penitentiary auftrat, zu einem ikonischen Ort.

Auf dem Parkplatz im Freien informieren Informationstafeln über die Geschichte des Geländes. Das ehemalige Gefängnis zieht heute Neugierige an und kann im Rahmen von geführten Touren unter Anleitung besichtigt werden. Das Gelände ist eingezäunt und gesichert: Es ist nicht ratsam, sich außerhalb der festgelegten Zeiten auf das Gelände zu begeben.