SALTON SEA

Im Jahr 1950 brach ein Staudamm am Colorado River und Hunderte Tonnen Wasser ergossen sich in ein nahegelegenes Tal. Dieses Binnenmeer, das über dem Meeresspiegel liegt, ist also nichts anderes als das Ergebnis menschlichen Versagens. Damals strömten die örtlichen Bauern um den riesigen See herum und bauten ihre Feldfrüchte an, während die Touristen, die von der unverhofften Kühle mitten in der Wüste, nur wenige Kilometer von der angesagten Stadt Palm Springs entfernt, angelockt wurden, Wasserski fuhren und an den Ufern des Salton Sea faulenzten. Hotels, Restaurants und Strandcafés schießen wie Pilze aus dem Boden. Das Wasser des Binnenmeeres ist doppelt so salzig wie das des Pazifiks. Es werden Fische eingesetzt und Angelwettbewerbe veranstaltet. Der Badeort boomt und wird sogar noch stärker frequentiert als der Yosemite-Nationalpark ... bis in die 1970er Jahre, in denen das Wasser des Salton Sea plötzlich verdunstet. Die idyllische Landschaft verwandelte sich in einen ökologischen Albtraum, übersät mit toten Fischen und vom Salz zusammengekrümmten Bäumen. Die Touristen flüchten und die Gebäude werden dem Verfall preisgegeben. Heute ist Salton Sea eine dystopische Kuriosität wie aus einem Science-Fiction-Film. Einige wenige Einwohner, die zu arm waren, um dieser Salzhölle zu entkommen, bewohnen noch immer die Ufer von Salton Sea, in rostigen Wohnwagen und gespenstischen Gebäuden.