Reiseführer Dongola دنقلا

Dongola ist die sehr ruhige Hauptstadt der weitläufigen Nordprovinz. Die Geschichte der Stadt sowie die Geschichte ihres Namens sind jedoch prestigeträchtig und Dongola besitzt eine besondere Aura im Land. Es ist die Heimatstadt des Mahdi, eines messianischen Helden, der im 19. Jahrhundert die Engländer aus dem Sudan vertrieb, nachdem die Region unter der ägyptischen Besatzung besonders gelitten hatte. Jaafar Nimeiry, der von 1969 bis 1984 Präsident des Sudan war, war ebenfalls ein Dongolawi. Andererseits bezieht sich Dongola - heute zugegebenermaßen etwas missbräuchlich - auf das gleichnamige christliche Königreich (oder Makuria), das diesen Teil Nubiens vom 6. bis zum 14. Jahrhundert beherrschte. Die Hauptstadt dieses Königreichs befand sich etwa 100 km weiter südlich auf der anderen Seite des Flusses, wo sich heute die Stätte von Old Dongola befindet. Jahrhundert wurde die neue Stadt in einem Gebiet gegründet, in dem der Nil durch eine Ebene fließt, sodass größere Landflächen bewirtschaftet werden konnten. Heute bietet Dongola schattige Straßen und einen gut sortierten Souk, in dem es sich nach einem Aufenthalt in der Wüste herrlich bummeln lässt.Die geografische Lage von Dongola ermöglicht es, sich hier niederzulassen und von hier aus die Sehenswürdigkeiten der Region zu erkunden. Auch Karima und Wadi Halfa sind nicht mehr weit entfernt, da die alten Pisten vor kurzem asphaltiert wurden, was die Reisezeit erheblich verkürzt hat. Die neueste Errungenschaft ist eine Brücke, die Dongola am Westufer mit dem Dorf As-Selim auf der anderen Seite des Nils verbindet - die einzige Brücke von der ägyptischen Grenze nach Karima. Damit hat Dongola seinen Bountoun (die Fähre, die zwischen den Ufern pendelt) vergessen, was die wirtschaftliche Situation in der Stadt schnell verändern dürfte.