Reiseführer Andringitra-Nationalpark

Der Andringitra-Nationalpark ist weniger zugänglich und sportlicher als sein Nachbar, der Isalo-Park, und wird von den Touristenströmen oft vernachlässigt. Dabei ist der Park allein schon ein idealer Ort für einen Aufenthalt in Madagaskar: 47 km südlich von Ambalavao gelegen, erstreckt sich der Park auf einer Fläche von 31.160 Hektar über eine Höhe von 650 bis 2.658 Metern. Der geologische Reichtum des Parks und die wilde Landschaft sind für Wanderer faszinierend. Aus der Kette der scharfkantigen Felsen ragen zahlreiche Gipfel heraus, wie der Pic Boby (Imarivolanitra), mit 2.658 Metern der höchste erreichbare Gipfel Madagaskars, oder der Pic Bory, der nur etwa 30 Meter höher ist als der Pic Boby. Und um die bezaubernde Landschaft aus allen Blickwinkeln zu genießen, kann man jetzt vor Ort Trailrunning, Paragliding und Klettern betreiben. Bringen Sie jedoch Daunenjacken mit, da der Höhenunterschied zu Temperaturschwankungen von -7 °C bis 25 °C führt. Die kältesten Monate sind Juli und August, der regenreichste Monat ist der Februar. Der Park ist so gestaffelt, dass er eine große Vielfalt an Ökosystemen aufweist: vom Regenwald im Osten bis zu den großen Grasflächen in den Bergen im Westen - über 1.000 bekannte Pflanzenarten! Fünfzehn Lemurenarten tummeln sich hier, ebenso wie 108 Vogelarten, 11 Nagetierarten, 78 Amphibienarten und 50 Reptilienarten. Die Flora ist großartig: Es wurden mindestens 1.000 Pflanzenarten gezählt, darunter viele endemische Pteridophyten. Die meisten Reisenden übernachten im Tsaranoro-Tal und unternehmen von dort aus halb- oder ganztägige Wanderungen. Dieses Tal ist jedoch nicht Teil des Nationalparks. Beachten Sie, dass bestimmte Fady der lokalen Bevölkerung respektiert werden müssen: Informieren Sie sich vor Ort und achten Sie darauf!Es gibt zwei Wege, um in den Park zu gelangen. Die offizielle Route, die für die Besteigung des Boby-Peaks zu bevorzugen ist, führt von Ambalavao nach Antanifotsy (Namoly), d. h. 47 km Piste und einige abenteuerliche Brückenüberquerungen. Seit dem Zyklon von 2022 gibt es jedoch nur noch 23 km Piste und der Rest muss zu Fuß zurückgelegt werden (rechnen Sie mit 6 Stunden). Die andere Route ist ideal, um das Tsaranoro-Tal und den westlichen Teil des Parks zu besuchen und ermöglicht es, diese Orte mit dem Auto zu erreichen. Da sich die Straßenverhältnisse in Mada ändern, sollten Sie sich bei den örtlichen Reiseführern erkundigen.