Zu besichtigende Denkmäler Saint-Helier

Elizabeth Castle wurde auf einer kleinen Insel inmitten der Bucht von Saint-Aubin erbaut und verteidigte die Insel Jersey nicht weniger als 400 Jahre lang. Bei Ebbe ist es von den Jardins de la Mer aus über einen 1 km langen gepflasterten Weg zu Fuß zu erreichen. Bei Flut gibt es einen Shuttle-Service mit Amphibienfahrzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg, den berühmten DUKWs, die auch Ducks genannt werden (tägliche Abfahrten von Mitte März bis Mitte Oktober von der Victoria Avenue). Als Ersatz für die Burg Mont Orgueil, die dem Kanonenbeschuss nicht standhalten konnte, wurde 1590 mit dem Bau begonnen, der fast zehn Jahre dauerte. Sir Walter Raleigh, der damalige Gouverneur der Insel, benannte die Burg zu Ehren von Königin Elisabeth I. (die Burg diente damals als Wohnsitz des Gouverneurs). Als royalistische Bastion während des Bürgerkriegs musste die Festung 1651 nach einer 50-tägigen Belagerung vor Cromwell kapitulieren. Außerdem diente sie dazu, die französischen Truppen in der Schlacht um Jersey 1781 abzuwehren. Die Truppen bezogen anschließend ihr Quartier im Fort Regent. Elizabeth Castle wurde 1923 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Man kann die Kasernen besichtigen, die als Museum eingerichtet wurden. Sie sind besonders interessant: Die Ausstellungen veranschaulichen die Rolle der Burg im Laufe der Geschichte der Insel und zeigen viele überraschende Details über das Leben der Soldaten und Offiziere. Vom oberen Hof aus können Sie den Bergfried betreten, von dessen Spitze Sie eine herrliche Aussicht haben. Besichtigung und Fotos sind Pflicht!

Die Markthalle wurde im Jahr 1800 hierher verlegt, nachdem sie zuvor am Royal Square stattgefunden hatte. Das erste Gebäude stammte aus dem Jahr 1803. Es wurde jedoch 1882 zum größten Teil wieder aufgebaut. Es handelt sich um ein typisches viktorianisches Gebäude. Seine Architektur (Metallsäulen, Glasdächer, zentraler Brunnen) und seine Einrichtung machen ihn zu einem angenehmen Ort. Auf diesem Markt werden nicht nur Obst und Gemüse angeboten. Es gibt auch Bücher, Schmuck, belgische Schokolade, Blumen und Gebäck oder Sandwiches.

Der rechte Flügel dieses Gebäudes, in dem die Stände untergebracht sind, wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut, ebenso wie der linke Flügel, in dem sich im ersten Stock der sehr interessante Sitzungssaal der Stände befindet. Es handelt sich um ein kleines Amphitheater mit drei Sitzreihen und einem mit Eichenholz getäfelten Hemicycle. Auf beiden Seiten der Sessel sind gerahmte Texte angebracht. Dies sind die Adressen, die dem englischen König bei seinen Besuchen auf der Insel geschenkt wurden. Das Parlament von Jersey, die States Assembly, verwaltet seine besonderen Angelegenheiten nach althergebrachten Traditionen absolut autonom. Außenpolitische und verteidigungspolitische Angelegenheiten werden zwar von London aus geregelt, aber die Insel kann sich trotzdem weigern, sich einer Maßnahme zu unterwerfen, wenn sie ihre Unabhängigkeit und ihre Interessen bedroht sieht. Ebenso wie Guernsey lehnte sie es ab, Teil der Europäischen Union zu werden. Es kam nicht in Frage, ein Steuersystem mit den anderen europäischen Ländern zu harmonisieren, das ihren Reichtum begründet hatte und noch immer begründet. Alle Mitglieder des Parlaments werden in allgemeinen Wahlen für eine Amtszeit von 3 bis 6 Jahren gewählt, wobei keiner von ihnen eine politische Partei vertreten soll. Das Parlament setzt sich aus 12 Vertretern der Kirchengemeinden, 10 Senatoren und 29 Abgeordneten zusammen. Sie nehmen jeweils an den verschiedenen Ausschüssen teil, die für die verschiedenen Bereiche der Inselverwaltung zuständig sind. Der Vizegouverneur und die Rechtsberater werden von der Krone ernannt. Der Vogt wird vom König oder der Königin auf Lebenszeit ernannt.

Der Königshof wurde später als das Ständehaus erbaut, nämlich 1856. Er tagt alle zwei Monate für die strafrechtlichen Assisen. Der Gerichtssaal umfasst wie unser Gerichtssaal ein Präsidium, Boxen für die Anwälte und Gerichtsschreiber sowie eine Galerie für das Publikum. Allerdings gibt es hier zusätzlich eine Bank für die Herren, der Feudalismus verpflichtet.

Zwei Sitzungen sind sehr wichtig für den Fortbestand des Feudalsystems auf der Insel, die Assises d'Héritage (Donnerstag nach dem 4. Mai und Donnerstag vor dem 11. Oktober), denn die Herren der Landgüter jeder Gemeinde müssen "erscheinen": Wenn der Inhaber des Lehens es viermal versäumt, der Aufforderung nachzukommen, wird das Lehen zugunsten des Königs eingezogen. An dem schicksalhaften Tag nehmen alle Gutsherren auf ihren Bänken Platz. Den Vorsitz im Gericht führt der Vogt, der von den 12 Geschworenen unterstützt wird. Der Vizegouverneur der Insel ist mit seinem gesamten Stab ebenfalls anwesend. Hellebardiere halten Wache. Der Generalstaatsanwalt ruft dann die Namen der Lehen aus. Jeder Lehnsherr steht der Reihe nach auf und antwortet: "Ich halte meinen Tag", d. h. er bekräftigt seine Treue zum Herzog der Normandie. Anschließend werden der Bischof von Coutances und der Abt von Mont-Saint-Michel aufgerufen. Diesmal antwortet der Vizegouverneur. Kein Fürst hat je gefehlt, und so wird es bis ans Ende der Zeit bleiben. Wenn Sie sich für diese Institution begeistern, lesen Sie das ausgezeichnete Buch von Roger Vercel(Les Iles Anglo-Normandes, Albin Michel, 1956). Seine Beschreibungen der Zeremonien sind ein Genuss!

Es ist leicht an seiner großen weißen Kuppel zu erkennen, die den Hügel über dem Stadtzentrum bedeckt. Es war König Edward VI, der 1550 beschloss, dass auf dieser strategisch wichtigen Anhöhe ein Fort errichtet werden sollte. Ziel war es, die Insel mit einem Verteidigungsfort auszustatten, das den Bewohnern im Falle einer Invasion als Rückzugsort diente. Letztendlich sollte es aber noch sehr lange dauern, bis das Fort gebaut wurde, lange nach den Festungen Gorey und Elizabeth Castle. Die Pläne für das Regent wurden während der Napoleonischen Kriege (man befürchtete hier eine Invasion von Napoleons Truppen) von John Hambly Humphrey gezeichnet. Der Baubeginn verzögerte sich aus finanziellen Gründen immer wieder. Das Fort wurde dennoch zwischen 1806 und 1814 gebaut und nach dem damaligen Prinzregenten, der später George IV. werden sollte, Regent genannt.

Das Verteidigungssystem umfasste Türme, Batterien, Wälle, Arsenale und Baracken. All das war umsonst. Denn noch vor seiner Fertigstellung beendete die Schlacht von Waterloo die Herrschaft desjenigen, "für den" das Fort gebaut worden war: Napoleon. Britische Truppen blieben dennoch bis 1928 in der Festung.

Nach dem Abzug des Militärs wussten die Inselbewohner nicht, was sie mit dem riesigen Gebäude, das die Stadt dominiert, anfangen sollten. In den 1970er Jahren wurde es schließlich in einen Sport- und Freizeittempel umgewandelt. Es gibt ein Schwimmbad, Tennisplätze, Fitnessstudios, Spielplätze, ein Auditorium usw. und immer einen schönen Blick auf die Stadt und das Meer. Auch Spazierwege wurden dort angelegt.