ENRYAKU-JI

Der Enryaku-ji-Tempel befindet sich auf dem Berg Hiei an der Grenze zwischen den Präfekturen Kyoto und Shiga. Der 848 Meter hohe Berg überragt das Wasser des Biwa-Sees im Osten und die Stadt Kyoto im Westen. An einem klaren Tag ist die Aussicht auf den größten See Japans sensationell. Als heiliger Ort par excellence wurde der Berg Hiei 788 von dem großen buddhistischen Mönch Saichō, dem Begründer des Tendai-Zweigs des Buddhismus in Japan, ausgewählt, um dort den Enryaku-ji-Tempel zu errichten. Als Kyoto 794 zur Hauptstadt wurde, zog der Tempel die Aufmerksamkeit des kaiserlichen Hofes auf sich, da er als Barriere gegen bösartige Kräfte galt. Kaiser Kanmu ernannte ihn daher zum offiziellen Schutztempel von Kyoto. Der Tempel wurde zum Sitz der Tendai-Schule und soll zu seiner Blütezeit über 3.000 Mönche beherbergt haben. Die bedeutendsten von ihnen gründeten später ihre eigenen Schulen. Der Tempel wird daher als die Wiege des japanischen Buddhismus angesehen. Seine geografische Lage, die Schönheit der umgebenden Natur, seine Geschichte und sein Einfluss faszinieren. Er ist eines der spirituellsten Zentren der japanischen Kultur. Er wurde als Ausbildungszentrum für die verschiedenen Praktiken des Buddhismus wie Meditation, esoterische Rituale und Hingabe gedacht. Im Jahr 1994 wurde der Tempel in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Drei Stätten bilden die riesige Ausdehnung des Tempels: To-do, Sai-to und Yokawa. To-do ist der von Saichō gewählte Standort, um den ursprünglichen Tempel zu errichten. Zu diesem Komplex aus etwa 150 Gebäuden gehört auch der Konpon Chu-do, der wichtigste Tempel auf dem Berg Hiei. Er wurde 1642 wieder aufgebaut und ist seitdem ein Nationalschatz. Ein faszinierendes und beunruhigendes Detail ist die Flamme am Fuß des Altars, die als "ewiges Licht" bezeichnet wird und seit nunmehr 1200 Jahren ununterbrochen brennt. Achtung: Das gesamte Gebäude ist nun wegen Renovierungsarbeiten, die bis 2026 geplant sind, überdacht. Es ist jedoch weiterhin möglich, das Gebäude zu betreten, und die Atmosphäre ist immer noch sehr geheimnisvoll. Zögern Sie nicht, die provisorischen Treppen zu benutzen, um die kolossalen Arbeiten zu sehen, die derzeit am Dach und an der Struktur durchgeführt werden. Der Sai-to-Sektor wurde von Encho, dem zweiten Meister der Tendai-Sekte, gegründet. Das Shaka-do und das Ninai-do sind die Hauptgebäude. Was den Yokowa-Sektor betrifft, so wurde er von En-nin, dem dritten Meister der Tendai-Sekte, gegründet. Verpassen Sie nicht das Yokawa Chu-do und die Konpon Nyoho-to-Pagode. Die vier Jahreszeiten am Berg Hiei verdienen es alle, genossen zu werden. Im Frühling blühen die Sakuras , im Sommer ist der Boden mit leuchtendem Moos bedeckt, im Herbst färben sich die Bäume orange und im Winter liegt Schnee, der die Atmosphäre still werden lässt.

Es gibt zwei Möglichkeiten, den Park zuerreichen. Von Kyoto aus nehmen Sie die Eizan-Linie bis zum Bahnhof Yase Hieizanguchi, dann die Eizan-Standseilbahn (550 ¥) und die Eizan-Seilbahn (350 ¥). Die Transfers finden alle 15-20 Minuten statt. Von den Bahnhöfen Sakamoto-hieizanguchi und Hieizan Sakamoto nehmen Sie die Standseilbahn Sakamoto (Erwachsene 870 ¥, Kinder 440 ¥). Diese Standseilbahn ist mit 2025 Metern die längste in Japan. Die Fahrt ist sehr angenehm und die Endstation befindet sich nur wenige hundert Meter vom Konpon Chu-do entfernt, was die bequemste Route ist. Sobald man sich auf dem Gelände befindet, kann man zu Fuß zwischen den Bereichen hin und her laufen (man sollte etwas mehr als zwei Stunden einplanen) oder in einen der Shuttlebusse einsteigen.