Reiseführer Kolomyia (Коломия)

60 000 Einwohner. Kolomyia liegt 60 km südlich von Ivano-Frankivsk am Fluss Prut und befindet sich in einer Ebene am Fuße der Karpaten. Die Nähe zu den Bergen zieht hier im Winter viele Touristen zum Skifahren und im Sommer zum Wandern an. Kolomyia wurde 1240 gegründet und gehörte im 14. Jahrhundert zum polnischen Staatsgebiet, bevor es 1939 in sowjetische Hände fiel. Die Stadt ist ziemlich authentisch und lohnt einen Abstecher, wenn man in der Gegend ist. Sie ist bemerkenswert, weil es hier das einzige Museum für huzulische Folklore gibt. Dieses Volk aus den Karpaten, das uns im Westen so wenig bekannt ist, bildet jedoch die tiefste Grundlage der nationalen Identität der Ukraine. Die Folklore der Huzulen ist heute in der ganzen Ukraine berühmt: Tänzer in bunten Gewändern, die auf der Trembita (einem hornähnlichen Instrument) spielen und mit einer Toporet (einer kleinen Axt) marschieren. Der große ukrainische Regisseur armenischer Abstammung, Paradschanow, machte dieses Volk in seinem berühmten Film " Feuerpferde " (1964) bekannt, in dem er die Verzweiflung eines jungen Huzulenhirten nach dem Tod seiner Geliebten, die einer rivalisierenden Familie angehörte, schildert. Dieser Film mit seiner außergewöhnlichen Montage ist die schönste Verfilmung der karpatischen Folklore.