Reiseführer Orikum

Orikum/Orikumi (sprich: "orikoum"/"orikoumi") hat etwa 4000 Einwohner und gehört zur Gemeinde Vlora. Die Stadt liegt 17 km südlich von Vlora über Radhima. Es gibt Minibusverbindungen nach Vlora, Radhima und an die "albanische Riviera".Orikum ist eine große, seelenlose Stadt, die von der Küste zurückversetzt gebaut wurde. Sie liegt im Süden der Bucht von Vlora an der Mündung des kleinen Flusses Dukat. Mit der Entwicklung des Tourismus hat sich die Stadt seit den 1990er Jahren wieder dem Meer zugewandt. Inzwischen verfügt sie über einen kleinen Badeort und vor allem über den größten Yachthafen des Landes (bis der für 2025 angekündigte Yachthafen in Vlora fertiggestellt ist). An der Küste entstand das antike Orikos, das im 8. Jahrhundert v. Chr. von Griechen aus Euböa gegründet wurde. Es spielte eine wichtige Rolle im Handel mit Italien, aber auch während des Bürgerkriegs zwischen Pompeius und Caesar, als es Caesar gelang, den Hafen im Winter 48 v. Chr. zu erobern. Die Überreste von Orikos sind nur teilweise für Besucher zugänglich, da die Stätte Teil der Militärzone Pasha Liman ist. Diese war während des Kalten Krieges der wichtigste kommunistische Marinestützpunkt im Mittelmeer, der bis 1961 von sowjetischen U-Booten angelaufen wurde. Sie markiert den Eingang zur 62 km2 großen Halbinsel Karaburun (türkisch für "schwarze Nase"). Zusammen mit der Nachbarinsel Sazan bildet sie den 124 km2 großen Karaburun-Sazan Marine Nationalpark. Die Halbinsel ist autofrei und bleibt ein wilder Ort mit vielen kleinen Stränden.