MUSÉE DES SCIENCES NATURELLES SABIHA-KASIMATI

Das 1948 gegründete Nationalmuseum (Muzeu i Shkencave të Natyrës Sabiha Kasimati) ist das einzige seiner Art in Albanien. Seit seiner Renovierung im Jahr 2018 ist es nach der Biologin und Ichthyologin Sabiha Kasimati (1912-1951) benannt, einer der ersten Wissenschaftlerinnen des Landes. In den sieben Räumen sind 3.000 Mineralien und Exemplare der albanischen Flora und Fauna ausgestellt, darunter viele naturalisierte Tiere. Die Sammlung stammt zum Teil aus zwei ehemaligen Bildungseinrichtungen: der Jesuitenschule St. Javier (Kolegji Saverian) in Shkodra und der amerikanischen Harry-Fultz-Schule in Tirana. Diese waren die ersten, die in den 1920er und 1930er Jahren die biologische Vielfalt des Landes erfassten, bevor sie von der Diktatur König Zogs (1933 für die amerikanische Schule) und später von der Diktatur Enver Hoxhas (1947 für das Jesuitenkolleg) wieder unter Kontrolle gebracht wurden. Ab 1948 wurde die Sammlung durch Spenden von Mitgliedern der kommunistischen Partei und von den Biologen des Museums erweitert. Sabiha Kasimati leistete einen entscheidenden Beitrag zur Kenntnis der Fische in den Flüssen Albaniens. Obwohl sie eine ehemalige Klassenkameradin von Enver Hoxha am französischen Gymnasium in Korça war, wurde sie auf seinen Befehl hin am 26. Februar 1951 zusammen mit 21 anderen Wissenschaftlern hingerichtet, die fälschlicherweise beschuldigt wurden, sieben Tage zuvor eine Bombe vor der sowjetischen Botschaft gelegt zu haben. Ein kleiner Raum im Museum geht auf den Werdegang der Wissenschaftlerin ein, die wie die anderen Opfer des Komplotts von 1951 1991 rehabilitiert wurde.