MAISONS TRADITIONNELLES

Sie haben eine fast blinde Fassade, um sich vor der Hitze zu schützen. Bänke aus Banco auf beiden Seiten des Eingangs ermöglichen es, in den weniger heißen Stunden am öffentlichen Leben teilzunehmen. Das Vorzimmer(chiguifa) hat versetzte Türen, die neugierige Blicke in die Privatsphäre des Innenhofs verhindern. Hier verbringt man normalerweise den ganzen Tag, und die Frauen, die auf Matten aus Doum-Palmen sitzen, bearbeiten das Leder, das sie besticken, um große, bunte Kissen herzustellen, die bei den nomadischen Tuareg-Frauen beliebt sind (bei Festen ziehen sie sich auf diese Kissen auf dem Rücken ihres Esels hoch, um zum Klang der Tendé (Tuareg-Trommel) zu paradieren). Hinter dem Eingang befinden sich mehrere Räume, die um einen Hof angeordnet sind, in dem das Leben pulsiert: ein Schaf, das an der Stange gemästet wird, eine Köchin auf einem kleinen Hocker vor ihrem Topf, nackte Kinder, die quietschen und sich zanken. Vom Hof aus führt eine Treppe in den ersten Stock: Hier können die Bewohner die nächtliche Kühle auf den Terrassen genießen, die durch hohe Mauern geschützt sind, die mit einer luftdurchlässigen, durchbrochenen Umrandung enden. Die Innenräume sind manchmal dekoriert, aber oft in einem erbärmlichen Zustand: einige Nischen und geometrische und symbolische Reliefmuster. Da es in diesen wuseligen Vierteln weder Kanalisation noch fließendes Wasser gibt, herrscht vor allem abends Unhygiene, wenn die Hausfrauen ihren Müll und ihr schmutziges Wasser inmitten der Gassen entleeren. Besonders hervorzuheben sind das Haus des Metzgermeisters und das Haus von Frau Damanaka Amar Kâ, die beide am Rand des Tamallakoye-Platzes liegen, der heute leider durch eine scharfkantige, lieblose und mit Zement verputzte Gesundheitsstation versperrt ist.