Reiseführer Suchitoto

Eine sehr positive Überraschung in El Salvador: Man fragt sich sogar, warum dieses authentische Dorf aus der Kolonialzeit, das am Ufer des majestätischen Lago Suchitlán liegt, touristisch nicht besser erschlossen ist (obwohl es immer mehr wird). Das ist gut so, vielleicht. Manche mögen den Vergleich übertrieben finden, aber die wunderschönen Adobe-Gebäude, die Gassen mit dem unebenen Pflaster, die atemberaubende Aussicht auf den darunter liegenden Stausee und die ruhige, künstlerische Atmosphäre (die an den Wochenenden etwas hektischer ist) erinnern an das ländliche Antigua (Guatemalas Touristenhochburg) von vor einigen Jahrzehnten (allerdings ohne den mysteriösen Vulkan). Wenige Autos, anmutige Arkaden, bezaubernde Ecken, hübsche Innenhöfe... Keine großartigen Ruinen oder majestätischen Paläste, aber das ist auch nicht nötig, und friedliebenden oder entdeckungsfreudigen Gemütern dürfte es gefallen. Sie sollten es dringend entdecken, bevor die Zukunft das Schicksal dieses Pueblos der Kunsthandwerker (u. a. Urnen aus Terrakotta, Miniaturmalereien) für immer besiegelt. Der Name Suchitoto bedeutet in Nahuatl "Ort der Vögel und Blumen". Im Jahr 1528 wurde hier die erste Stadt San Salvador errichtet, die aufgrund indigener Widerstände einige Jahre später an ihren heutigen Standort verlegt wurde. Jahrhundert wurde hier Indigo(Añil) hergestellt und die Landwirtschaft entwickelt.