MUSEE NATIONAL

Das Nationalmuseum von Sanaa ist in einem Palast des ehemaligen Imams untergebracht, der sich in einem ummauerten Hof befindet, den man durch ein monumentales Tor betritt, das links von ihm von einem Wachturm flankiert wird. Die aktuellen Sammlungen sind zum Teil im Museum ausgestellt, während die Lagerräume viele weitere Objekte enthalten, die in einem zweistöckigen Flügel untergebracht werden sollen, der derzeit ausgebaut wird. Derzeit besteht ein Kooperationsprojekt zwischen dem Louvre und dem Nationalmuseum von Sanaa zur Restaurierung von Objekten, vor allem von Bronzearbeiten.

Erdgeschoss. Saal mit großen Funden aus den südarabischen Königreichen. Links zeigen Stelen aus Alabaster und Kalkstein ein Beispiel für die Kunst dieser Zeit, die komplexe Schrift mit ihren 29 Buchstaben und die Verwendung des Ibex als göttliche Figur in den Friesen von Kultgebäuden. Gegenüber und rechts sind Teile von monumentalen Bronzestatuen zu sehen, die von sabäischen oder qatabanischen Handwerkern hergestellt wurden. Hierher wird wohl auch der Mann aus Bronze zurückkehren, der vom Louvre restauriert und bis Oktober 2007 in Paris ausgestellt wurde.

1. Stock. Gegenstände aus den südarabischen Königreichen von Saba, Qataban, Aussan und Jauf. Links Bronzestücke, die sehr oft zu stark beschädigt sind, um restauriert werden zu können, wie ein sehr großer Ibex. Dekorative Halsketten aus Straußenschalenscherben, Karneolperlen, Amethysten und Agathen in Augenform

Im linken langen Raum befinden sich Terrakotta-Statuetten aus dem Jauf, die sowohl zoomorph als auch anthropomorph sind; hübsche Bronzefiguren, die nach englischer Art zu sehr restauriert wurden und denen man wieder eine zu schokoladenbraune Farbe gegeben hat. In dem langen Raum auf der rechten Seite befinden sich zahlreiche epigraphische Funde, die einen recht umfassenden Eindruck von der Verwendung der Schrift auf Kalksteinstelen oder -reliefs (für Widmungen einer wichtigen Person an eine Gottheit) oder auf Holzstäbchen (insbesondere für Verwaltungsakten) vermitteln. Rechter Raum: frühgeschichtliche Gegenstände, z. B. Halsketten aus Straußeneierscherben oder verschiedene Töpferwaren.

2. Stock. Gegenstände aus der islamischen Kunst. Links eine Sammlung von Waffen wie Gewehren oder Säbeln, Kettenhemden oder Helmen aus Metall, die mit feiner Goldverzierung veredelt sind. Im mittleren Raum prächtige Haushaltsgegenstände aus Bronze aus der rassulidischen und osmanischen Epoche. In den hinteren Räumen einige Koranseiten und Haushaltsgegenstände aus denselben Epochen.

3. Stock. Bräuche und Traditionen des volkstümlichen Jemen. Wie alle Museen des Landes opferte auch das Nationalmuseum der Präsentation neuerer Objekte aus seiner Geschichte.