Reiseführer Sokodé

Sokodé, die Hauptstadt der Präfektur Tchaoudjo, ist eine Stadt, die zwischen dem Norden und dem Süden des Landes liegt. Die Stadt ist mehrheitlich muslimisch geprägt und bietet einen Einblick in die große kulturelle und religiöse Vielfalt Togos. In dieses Land wanderten die Tem und Kotokoli ein, die eine gemeinsame Sprache haben. Die Tem ließen sich etwa im 16. Jahrhundert auf dem zentralen Plateau nieder. Der Überlieferung nach war der erste von ihnen Kotokro, der dem Gebiet den Namen Somkodèye (Fleischland) gab, weil es reich an Wild war. Im 17. und 19. Jahrhundert wurden auch viele sudanesische Händler hier sesshaft. Sie erhielten aufgrund ihrer harten Geschäftsmethoden den Namen Kotokoli (der Gebende und der Nehmende).Sokodé verdankt seinen Aufschwung der Kolonialisierung, die die Stadt zum wichtigsten Verwaltungs- und Handelszentrum der nördlichen Region machte, in der noch einige Gebäude aus dieser Zeit zu sehen sind. Die Stadt bietet verschiedene Sehenswürdigkeiten. Das Museum der Region Centrale-Sokodé zeigt einige sehr schöne Stücke, die mit der Tem-Kultur in Verbindung stehen: Geräte, Talismane, Gebrauchsgegenstände. Was das Kunsthandwerk betrifft, so ist das Weben nach wie vor eine Tätigkeit, die auf traditionelle Weise ausgeübt wird. Man kann die Weber in Ikoulire besuchen, aber auch das Nationale Zentrum für Weberei (Cenatis). Hervorzuheben ist auch die Initiative des Kunstausbildungszentrums Timidiba art (Bildhauerei, Malerei, Batik...). Das Ressourcenzentrum für Kunsthandwerk, ehemals Groupement interprofessionnel des artisans du Togo (Gipato), bietet halbmoderne Werkstätten für Tischlerei, Schmiedekunst und Ziegelherstellung an. Um alles über die Cashewnuss zu erfahren, kann man auch die Verarbeitungsfabrik besuchen, in der viele Frauen aus der Region arbeiten. Auch die unmittelbare Umgebung ist interessant. In Richtung der Grenze zu Benin kann man die Chefferies tem und die sehr schönen Märkte von Tchamba und Koma entdecken. In Bezug auf Flora und Fauna bietet der Fazao-Malfakassa-Nationalpark eine natürliche Umgebung (derzeit für die Öffentlichkeit geschlossen). Von Sokodé aus kann man auch in Richtung Bassar fahren und die Hochöfen besichtigen, die zur Verhüttung von Eisen dienten, das in dieser Region sehr häufig vorkommt.