Reiseführer Tarrafal

Die 26 km südwestlich von Ribeira Brava an der Straße nach Cachaço und Fajã gelegene zweitgrößte Stadt der Insel, die sich zum wichtigsten Fischereihafen entwickelt hatte, überholte die Hauptstadt Vila da Ribeira Brava. Ausschlaggebend war der Bau eines gut geschützten Hafens durch die Sowjets - einer der besten Ankerplätze des Archipels. Die Fischkonservenfabriken sind recht modern und die umliegenden Fischgründe fischreich. Eine sehr aktive Gemeinschaft lebt vom Meer, was so wichtig ist, dass 2015 gegenüber dem Strand ein Fischereimuseum eröffnet wurde. Jeden Tag legen mit Fisch beladene Boote in der Nähe des warmen Sandes an, um die Früchte der langen Stunden in den Gewässern von São Nicolau auszuschütten, mit denen die Familien ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Ein Teil der Produktion wird nach Italien exportiert. Nach der harten Arbeit schlafen die Fischer im Schatten ihrer Boote, die wie bei einer Parade aufgereiht sind. Am Morgen werden die frischen und gesalzenen Fische von den Frauen mit Hilfe ihrer Kinder auf Mauern, Kais und Fässern ausgelegt. Sie werden an der Luft trocknen, bis sie am Abend in Kisten verstaut werden. Tarrafal de São Nicolau ist auch ein beliebter Spot für Hochseefischer. Hier werden die besten Fänge gemacht: Schwertfisch, Blauer Marlin... Die Sonnenuntergänge in Tarrafal sind bekanntlich spektakulär: Die farbenfrohen Häuser bilden einen starken Kontrast zum schwarzen Sand und der zerklüfteten Landschaft im Hintergrund, die in rötlichen Tönen schimmert. Das Nachtleben ist recht lebhaft, es gibt zahlreiche Restaurants, beliebte Bars sowie die besten Hotels der ganzen Insel.Die Strände von Tarrafal sind schön und berühmt für ihre heilende Wirkung. Ihr schwarzer Sand enthält Titan und eine hohe Konzentration an Jod, das knochenbezogene Krankheiten wie Rheuma und Arthritis heilt. Am besten profitiert man von diesen heilenden Wirkungen, wenn man sich in den Sand legt und die schmerzenden Stellen damit massiert. Der Strand mit dem besten Sand, Praia D'Francès, befindet sich 6 km nordwestlich von Tarrafal. Diese Strände erreicht man, indem man Taxis mietet, sich Aluguers teilt oder die teilweise zerklüftete Küste zu Fuß entlangläuft. Lange und schwierige Fußmärsche werden durch das Durchqueren ungewöhnlicher, fast mondähnlicher Orte und manchmal durch schöne Begegnungen mit Spaziergängern oder Einheimischen ausgeglichen. Gibt es einen besseren Ort, um die Langsamkeit zu genießen und die Zeit anzuhalten?!