VILLA JOVIS

2 km von der Piazzetta entfernt und leicht zu Fuß zu erreichen. Kaiser Tiberius (42 v. Chr. bis 37 n. Chr.) verliebte sich in die Insel Capri und ließ sich dort angeblich zwölf Villen bauen, die nach den zwölf Göttern des Olymps benannt waren. Bei Ausgrabungen wurden zwei davon identifiziert: die Villa Damecuta in Anacapri und die Villa Jovis (des Jupiter), die auch seine Lieblingsvilla war und in der er die letzten Jahre seines Lebens im freiwilligen "Exil" verbrachte. Das Gebäude ist ein wahres Adlernest und erhebt sich auf einem steilen Berg, der in einem schwindelerregenden 300 m hohen Abgrund endet. Nach mehreren Plünderungen wurde es in den 1930er Jahren systematisch archäologisch ausgegraben. Dabei wurde unter anderem eine riesige Zisterne von 900^m2 freigelegt, die die Villa und ihre Thermen mit Wasser versorgte. Gleich hinter dem Eingang zur Anlage befindet sich der berühmte "Tiberius-Sprung", ein Aussichtspunkt mit Blick auf das Meer, von dem aus Tiberius einer Volkslegende zufolge seine Feinde in die Tiefe stürzte. Der Palast umfasst neben den kaiserlichen Gemächern auch Thermen und Nebengebäude. Besonders sehenswert ist die 92 Meter lange Loggia, die sich zu den Gärten hin öffnet. Man kann sich gut vorstellen, wie Tiberius auf dieser Galerie mit Blick auf das Meer sitzt und das Panorama bewundert. Von seinem Ende aus hatte man einen herrlichen Blick auf die gesamte Insel. Am anderen Ende befand sich ein Observatorium, von dem aus Tiberius mit seinem Astrologen in den Himmel blickte, um das Schicksal Roms zu bestimmen. Der höchste Punkt des Geländes wird von der kleinen Kapelle Santa Maria del Soccorso und einer Bronzestatue der Jungfrau Maria eingenommen.