MUSÉE NATIONAL (GEDUNG GAJAH)

Das Museum war früher der Sitz der Niederländisch-Indischen Kunstgesellschaft (der Bataviaasche Genootschap) und wurde 1868 offiziell eröffnet. Es ist unter dem Namen Gedung Gajah ("Elefantenhaus") bekannt, in Anlehnung an die Bronzestatue am Eingang, die 1871 vom König von Thailand gestiftet wurde. Der ursprüngliche Zweck der Einrichtung war die Förderung der Forschung, vor allem in den Bereichen Geschichte, Archäologie und Ethnologie. Aufgrund der kulturellen Vielfalt Indonesiens und der Geschichte, von der es zeugt, ist es eines der reichsten Museen Südostasiens. Das Museum besitzt eine Sammlung von 61.600 prähistorischen und anthropologischen Objekten sowie 5.000 archäologischen Objekten aus ganz Indonesien und Asien. Leider sind die Stücke nicht immer angegeben. Hier sind einige Anhaltspunkte:

Der Raum der Schätze. Die Kammer verfügt über Schätze, die von den verschiedenen indonesischen Königreichen, von verschiedenen Istanas, Kratons und Tempeln des indonesischen Archipels erworben wurden. Die Stücke sind nach Inseln geordnet: Sumatra, Java, Bali, Borneo, Sulawesi und Ostindonesien (Nusa Tenggara, Maluku und Papua). Man findet dort verschiedene königliche Kostbarkeiten wie Schmuck und Waffen aus Gold und Edelsteinen. Außerdem gibt es Sammlungen von goldenen balinesischen Kriss , goldenen Königskronen, einem goldenen Thron, goldenen königlichen Insignien, Schwertern und sogar einem goldenen Schild zu entdecken.

Die Keramiksammlung. Die Sammlung umfasst Keramik aus dem Majapahit-Reich, aber auch aus China, Japan, Vietnam, Thailand und Burma. Die chinesischen Keramiken, die zwei Jahrtausende alt sind, geben einen guten Einblick in den Seehandel Indonesiens im Laufe der Jahrhunderte. Die Chinesen segelten bereits während der westlichen Han-Zeit (205 v. Chr. bis 220 n. Chr.) als Teil der maritimen Seidenstraße über Indonesien nach Indien.

Die ethnografische Sammlung. Die ethnografische Sammlung umfasst eine große Vielfalt an Objekten, die Teil des indonesischen Alltagslebens sind, sowie andere Stücke, die bei Zeremonien und Ritualen verwendet werden. Die Sammlungen sind nach den geografischen Standorten der einzelnen Regionen und Inseln des indonesischen Archipels geordnet: Sumatra, Java, Kalimantan, Bali, Kleine Sunda-Inseln (Nusa Tenggara), auf Sulawesi, Maluku und in Papua. Beispiele für alte Kulturen sind die Nias und Batak auf Sumatra, die Badui auf Java, die Balinesen, die Dayak auf Kalimantan, die Toraja auf Sulawesi und die Asmats und Dani in Papua.

Die prähistorische Sammlung. Hier finden sich Artefakte, die aus der Steinzeit stammen, wie fossile Schädel und/oder Skelette des Homo erectus, Homo floresiensis und Homo sapiens, Steinwerkzeuge, Menhire, Perlen, Stein- oder Bronzeäxte.

Die Sammlung von Reliquien. Hier werden alte Relikte aus dem kolonialen Indonesien betrachtet, aus der Zeit der Niederländischen Ostindien-Kompanie (VOC) in Niederländisch-Ostindien. Bei den meisten Stücken handelt es sich um alte Kolonialmöbel. Die meisten Sammlungen wurden jedoch in das Geschichtsmuseum von Jakarta verlegt, in dem die Kolonialgeschichte von Batavia (dem früheren Jakarta) dargestellt wird.

Hinweis für Reisende: Bitte beachten Sie, dass das Indonesische Nationalmuseum aufgrund eines durch einen elektrischen Kurzschluss verursachten Brandes am 16. September 2023 vorübergehend für bis zu einem Jahr geschlossen wird.