MONUMENTS DU SIDER ET DU GROLO

Diese merkwürdigen kleinen Monumente barocker Machart sind nach den traditionellen Tänzen der N'zima (ein aus Ghana stammendes Akan-Volk, das Grand-Bassam gründete) benannt: sider und grolo. Manch einer wird sie für religiöse Gebäude halten - das eine ist Mohammed mit seinem Miniatur-Minarett und einem Hahn auf der Spitze gewidmet, das andere einem christlichen Kult mit einem Engel mit ausgebreiteten Flügeln und einer zum Himmel erhobenen Hand -, aber das ist ein Irrtum, denn es handelt sich in Wirklichkeit um ganz weltliche Gebäude, vor denen die Dorfbewohner Tänze veranstalten, insbesondere zur Zeit des Abissa, des animistischen Festivals von Grand-Bassam. Im Korb der Denkmäler aufgestellt, geben die Tanzmeister oder Sänger dann den Tänzern den Impuls. Der Sider ist ein Tanz, der von der Mittelschicht getanzt wird. Die Choreografie ist der Symbolik der Katze nachempfunden, die dem Panther das Jagen beibringt, und wird rund um das Denkmal des Siders mit seinem Hahn ausgeführt, der ein Symbol für das Erwachen der Bevölkerung ist ("Ah! Ça ira, ça ira, ça ira! Les aristocrates à la lanterne ..."). Im Gegensatz dazu ist der Grolo, obwohl er vom Sider abgeleitet ist, ein Tanz der Wohlhabenden, der von den Intellektuellen und reichen N'Zimas kreiert wurde, um sich von der Mittelschicht abzugrenzen. Seine Rivalität mit dem Sider materialisiert sich durch den Einsatz des Saxophons und herausfordernde Gesänge. Ihr Totem ist das Grolo-Denkmal, auf dessen Spitze der Engel Gabriel als Fürsprecher bei Gott den Schutz der Eliten vor Neidern und bösen Geistern gewährleistet.