Reiseführer Kingston

Kingston ist die Wiege des Reggae, eine geschäftige Hauptstadt, in der fast alle Geschäfte der Insel abgewickelt werden, und wirkt wie ein Magnet auf die Jamaikaner der gesamten Insel, die eine starke Landflucht erlebt, die die ohnehin schon überfüllten Ghettos der Hauptstadt noch weiter vergrößert. Heute leben im Stadtgebiet von Kingston 938.000 Menschen, das sind 25 % der Gesamtbevölkerung der Insel. Als größte englischsprachige Stadt der Karibik ist sie eine harte und kompromisslose Stadt. Sie ist eine geheime und komplexe Stadt, die sich dem ausländischen Besucher nicht ohne weiteres öffnet. Ein Besucher muss sich schon sehr anstrengen und Geduld aufbringen, um die Vielfalt der Hauptstadt zu verstehen. Der Luxus von New Kingston steht neben dem Elend der Ghettos.Die Hauptstadt Jamaikas mit ihrem mythischen Namen hat einen einzigartigen Charme und alle unangenehmen Elemente einer überfüllten Großstadt. Sie steht selten auf dem Programm von Reisebüros, die manchmal sogar - fälschlicherweise - empfehlen, sie zu meiden.Natürlich hängt der Hauptstadt der Ruf an, eine ultragewalttätige und gefährliche Stadt zu sein. Man muss sich jedoch darüber im Klaren sein, dass Kingston eine sehr weitläufige Hauptstadt ist und Gewaltverbrechen in bestimmten Stadtvierteln und Gegenden vorkommen, z. B. in Tivoli Garden (das durch die tragischen Unruhen im Juni 2010 für zwei Wochen in ein Kriegsgebiet verwandelt wurde) oder in den Slums von Trench Town und Jones Town.Der Norden der Stadt ist sicher und wird von zahlreichen Wachen und Sicherheitsbeamten bewacht. In New Kingston befinden sich nun alle Botschaften, alle Touristenhotels und sogar das Bob Marley-Museum!Von der früheren kolonialen Vergangenheit ist wenig übrig geblieben, und in Downtown gibt es keine hohen Wolkenkratzer wie Port of Spain in Trinidad und Tobago. Das historische Viertel hat sich das Flair einer Provinz bewahrt, in der architektonische Genres ohne großen Zusammenhalt aufeinanderprallen (karibisch, afrikanisch und amerikanisch). Tagsüber kann man hier gut spazieren gehen, um die Parade herum und die King Street hinunter zur Nationalgalerie und zur Waterfront. All dies erfordert natürlich ein Mindestmaß an Vorsicht und gesundem Menschenverstand: Downtown lässt sich nicht bei Nacht erkunden, und in die benachbarten Ghettos sollte man sich nur in Begleitung eines Einheimischen wagen. Ein Tipp trotz allem: Vermeiden Sie es, nach Einbruch der Dunkelheit durch das Viertel zu laufen. Planen Sie, kurz vor Sonnenuntergang aufzubrechen, und denken Sie daran, dass es ab einer bestimmten Uhrzeit nicht immer einfach ist, ein Taxi zu finden! Seien Sie also vorsichtig...