Zentrum
Die Innenstadt von Hamburg erstreckt sich zwischen der Binnenalster und der Elbmündung, in die die Alster über eine Vielzahl von Kanälen, die hier Fleet(e) genannt werden, mündet. Dieser Teil trägt die meisten Zeugnisse der Stadtentwicklung vom frühen Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert. In der Innenstadt werden zwei Bereiche unterschieden: die Altstadt und die Neustadt. Diese Unterscheidung hat ihren Ursprung in der Entwicklung zweier getrennter Städte im Mittelalter, der Altstadt unter der Ägide des Erzbischofs von Bremen und der Neustadt unter der Herrschaft des Grafen von Holstein. Die Emanzipation des Bürgertums dieser beiden benachbarten Städte von der Macht der Kirche und der Aristokratie im späten 12. Jahrhundert war die eigentliche Gründung Hamburgs als freie Stadt, die von einem Stadtrat regiert wurde. Heute ist die topografische Unterscheidung erhalten geblieben, auch wenn sie nicht mehr dem mittelalterlichen Verlauf entspricht.
DieAltstadt erstreckt sich östlich des Alsterfleetkanals mit dem Rathaus, dem Niklolaifleet, der Katharinenkirche und der Petrikirche. Hier konzentriert sich das Leben der City am dichtesten, mit Geschäften, Einkaufszentren, Cafés und Restaurants. Die Deichstraße, die ihre mittelalterlichen Häuser bewahrt hat, reiht viele der gastronomischen Adressen der Stadt aneinander. Der Jungfernstieg ist eine Art Schaufenster der Stadt, ebenso wie die Alsterarkaden, die berühmten Arkaden
, die vom Markusplatz in Venedig inspiriert wurden. Abends, wenn die White Collar-Arbeiter ihre Büros verlassen haben, ist die Altstadt eher menschenleer.Die Neustadt erstreckt sich westlich des Alsterfleetkanals, bis zum Westwall und bis zu den St. Pauli Docks im Süden. Es ist ein unauffälligerer Teil des Stadtzentrums, der weniger von Geschäften und mehr von Wohnhäusern geprägt ist und viele attraktive Ecken hat. Die Michaelikirche, der Großneumarkt und der Gänsemarkt
sowie die Krameramtsstuben sind die bekanntesten Sehenswürdigkeiten.Der ehemalige Vorort Sankt Georg ist heute Teil des Zentrums. Im Osten der Altstadt liegt sozusagen das Bahnhofsviertel. Lange Zeit war es ein verrufenes Viertel, das von Prostituierten, Junkies und verarmten Einwanderern bewohnt wurde, doch es wurde langsam gentrifiziert und ist heute ein äußerst heterogenes Viertel. Die Lange Reige hat sich weitgehend gentrifiziert, während der Steindamm
grundsätzlich volkstümlich geblieben ist. St. Georg ist auch für seine vielen schwulen sozialen Treffpunkte bekannt und Sie werden die Regenbogenflagge stolz aus den Fenstern des Viertels wehen sehen.Das Portugiesische Viertel erstreckt sich über ein paar Straßen rund um die Dietmar-Koel-Straße. Es ist eine ganz eigene kleine Ecke der Neustadt mit unzähligen Pastelerias, in denen man Kaffee und Pastel de Nata
genießen kann. Hier gibt es viele traditionelle portugiesische Restaurants und einige hübsche Boutiquen. In den 1960er und 1970er Jahren ließen sich portugiesische Einwanderer in den damals verrufenen und verramschten Straßen nieder, und heute ist dieses charmante Viertel eines der beliebtesten der Stadt. Obwohl es mittlerweile ziemlich touristisch geworden ist, findet man hier immer noch einige sehr gute gastronomische Adressen.Die Speicherstadt ist ein weltweit einzigartiges Bauwerk. Die "Speicherstadt" ist eine Stadt in der Stadt auf 26 Hektar; sie ist der größte auf Stelzen gebaute Lagerhauskomplex, den es gibt. Am Rande des Stadtzentrums wurden diese Lagerhäuser aus Backstein 1883 als Teil des Hamburger Freihafens auf zwei Kanälen errichtet. Hier wurden die nach Hamburg gebrachten Waren angelandet und gelagert, weshalb es zu jedem Lagerhaus zwei Eingänge gab: einen vom Kanal und einen von der Straße aus. Seit 1991 ist dieser beeindruckende Komplex als historisches Erbe geschützt und steht seit 2015 auf der Liste der UNESCO. Heute wird es teilweise als Schaufenster des Hafens genutzt, da viele Import-Export-Firmen ihre Produkte ausstellen, insbesondere Teppichhändler - Hamburg ist das weltweit größte Handelszentrum für orientalische Teppiche. Hier befinden sich das Gewürzmuseum, die Attraktion Miniatur Wunderland sowie das Zollmuseum und das Internationale Marinemuseum
.HafenCity. In direkter Verlängerung der Speicherstadt (die verwaltungstechnisch zu ihr gehört) ist die HafenCity eine futuristische Vision von Hamburg und seiner Hinwendung zur Moderne. Auf den Docks südlich der Speicherstadt nutzt die Stadt den Platz für den Bau eines neuen Stadtteils, einer Mischung aus Wohnungen und Gewerbe. Der Bau begann 2003 und soll bis etwa 2025 abgeschlossen sein. Es ist das ehrgeizigste Stadtentwicklungsprojekt, das die Europäische Union derzeit erlebt. Einige Bauwerke sind bereits emblematisch: dieElbphilharmonie (ein im Januar 2017 eröffnetes philharmonisches Konzerthaus) oder das Cruise Centre, ein neues maritimes Kreuzfahrtterminal. Bisher sind die Straßen dieses Zukunftsviertels außerhalb der Bürozeiten noch entvölkert. Trotz der Schulen, der Universität, des Parks und einiger typischer Cafés ist die HafenCity für viele Hamburger nicht attraktiv genug, um in den alten Gebäuden in Ottensen oder im Schanzenviertel zu wohnen.
Rote Viertel
"Rotlichtviertel" ist keine Bezeichnung, die die Hamburger selbst verwenden, aber wir haben sie gewählt, um die alternativsten Viertel der Stadt zusammenzufassen. Das "Rotlichviertel" (das an den Red-Light-District in Amsterdam erinnert) besteht nur aus ein paar Straßen von St. Pauli. In diesen Vierteln im Westen der Neustadt konzentrieren sich die Bars und Nachtclubs. Es sind Viertel, in denen das Nachtleben sehr intensiv ist. Das Schanzenviertel und das Karolinenviertel sind seit einigen Jahren das Hamburger Pendant zum Berliner Kreuzberg oder Neukölln: Früher waren sie verrufene Viertel, heute sind sie sehr beliebt und mischen eine gewisse Punk-Attitüde mit einem gutmütigen Boboismus.
Sankt Pauli ist nach der Innenstadt das Vorzeigeviertel von Hamburg. Dieser ehemalige Seefahrervorort ist ein cooler, junger, alternativer Stadtteil; kurz gesagt, es ist ein bisschen der Stadtteil aller Verrückten. Die Architektur ist ziemlich gut erhalten und das Viertel hat hübsche Straßen aus der Belle Époque und wirkt manchmal wie ein bukolisches Dorf. Die Kais an der Elbe gehören zu den attraktivsten der Stadt. Bis heute ist die Reeperbahn die legendäre Prachtstraße für Erotiklokale, aber auch für Cafés, Theater, Kabaretts, Musikbühnen... Rund um die Straßen südlich der Reeperbahn, die Taubenstraße, Kastanienallee und Davidstraße, ist es ein wahres Durstviertel. Es gibt unzählige Bars inmitten von Sexshops und Bordellen. Neben dieser libertären Vergnügungsindustrie haben sich Künstler und immer mehr Bewohner der Mittelschicht angesiedelt. Das Viertel nördlich der Reeperbahn ist ein alternativeres Viertel, das vor allem bei Studenten beliebt ist. Weiter südlich an den Docks war die Hafenstraße in den 1970er Jahren ein Viertel mit besetzten Häusern; verwässert wurden diese Hausbesetzungen einfach zu bunten, alternativen Wohnorten von ehemaligen 68ern. Die Sankt Pauli Docks schließlich sind die beste Öffnung der Stadt zur Elbe, zum Hafen und zur maritimen Welt. Der Fischmarkt mit seiner historischen Markthalle und denLandungsbrücken ist ein absolutes Muss in Hamburg
Der riesige Hamburger Hafen erstreckt sich entlang der gesamten Elbmündung, fast ausschließlich auf der linken Seite. Der zentrale Teil des Hafens liegt direkt gegenüber von Sankt Pauli am anderen Ufer und kann zu Fuß durch denAlten Elbtunnel von den Landungsbrücken aus oder mit dem Schiff von den Landungsbrücken aus erreicht werden. Für den unerfahrenen Besucher bietet eine Bootsfahrt oder ein Zugang zu Fuß vom Tunnel aus bereits einen guten Überblick.
Das Schanzenviertel ist das alternative Viertel Hamburgs schlechthin und erinnert stark an die Atmosphäre einiger Berliner Stadtteile wie Kreuzberg. Dieses ehemalige Arbeiterviertel, das sich westlich der großen Schlachthöfe erstreckt, wurde seit den 1970er Jahren von der Welle der Hausbesetzer, Anarchisten, Libertären und Bohemiens besetzt, die damals in der sozialen Landschaft der Bundesrepublik Deutschland mit einem Paukenschlag auftauchten. Das ehemalige Theater im Schanzenviertel, die Rote Flora, die zu einer mit Plakaten übersäten Besetzungsstätte geworden ist, ist auch ihr politisches Zentrum, von dem aus alle Demonstrationen starten. Die Schanze ist ein angenehmer Ort für einen Spaziergang auf der Suche nach den Streetart-Kunstwerken, die ihre Wände bevölkern. Das Viertel erstreckt sich westlich des Bahnhofs Sternschanze. Der "Kiez" mit seinen Bars und Geschäften der Gegenkultur erstreckt sich hauptsächlich über die Susannenstraße, das Schulterblatt und die Bortelstraße und bietet viele Adressen zum Trinken, Essen und Ausgehen.
Karolinenviertel (auch als Karoviertel abgekürzt). Im Nordosten von Sankt Pauli, zwischen dem Stadion und den Haltestellen Feldstraße, Messehallen und Sternschanze, erstreckt sich das kuriose kleine Karolinenviertel. Östlich der alten Schlachthöfe ist dieses alternative Viertel von anderer Machart, weniger politisch und friedlicher. Lange Zeit war es ein Arbeiterviertel, doch in den letzten Jahren hat es sich zu einem trendigen Viertel im Sinne der deutschen Alternative entwickelt. Die Hauptstraße ist die Marktstraße und es gibt eine erstaunliche Anzahl an Plattenläden.
Stadtteile an der Elbe
Altona. Historisch gesehen war Altona eine Konkurrenzstadt zu Hamburg, die im 17. Jahrhundert florierte, als sie unter der Herrschaft des Königreichs Dänemark stand. Die Stadt wurde erst 1937 in Groß-Hamburg eingegliedert. Sie hat sich immer einen unabhängigen Geist bewahrt und funktioniert ein wenig wie eine eigene Stadt mit einem eigenen Stadtzentrum. Die Elbfront ist angenehm und mündet am Rande von Sankt Pauli in den attraktiven Fischmarkt mit seiner Fischmarkthalle, in der am Sonntagmorgen ein unwahrscheinliches Leben herrscht. Man flaniert gerne im schönen Elbuferpark Altonaer Balkon oder direkt an den Kais entlang der Kaistraße oder dem Neumühlen, mit dem Fischereihafen von Altona im Zentrum.
Ottensen ist ein kleines, grünes Bohème-Viertel in Altona, authentisch und alternativ, das seit einigen Jahren bei den Hamburgern sehr beliebt ist. Buchhandlungen, Weinkeller und Teestuben befinden sich hier neben intimen Restaurants und trendigen Bars.
DieElbchaussee ist die Hauptverkehrsader, die von den Toren Altonas aus die Mündung der Elbe auf ihrem rechten Ufer hinunter durch die schönen Viertel führt. Elbpanorama ist der rote Faden durch diese Abfolge von Wohnvierteln, die den gesamten wohlhabenden und wohlhabenden Nordwesten des Hamburger Ballungsraums einnehmen.
Övelgönne ist ein schönes, grünes und charmantes Wohnviertel in direkter Verlängerung von Altona an den Elbufern. Es ist eines der beliebtesten und schönsten Viertel der Stadt und beherbergt den berühmten Elbstrand, der bei schönem Wetter viele Menschen anzieht, sowie den "historischen" Hafen, den Museumshafen Övelgönne.
Othmarschen, das noch weiter westlich an der Elbchaussee liegt, ist eines der berühmtesten Wohnviertel Hamburgs. Hier befindet sich der berühmte Jenischpark, ein sehr schönes Ausflugsziel im Hamburger Westen.
Blankenese liegt noch weiter im Westen und erstreckt sich an den Ufern der Elbe am Ende der Elbchaussee. Das ehemalige Fischerdorf hat sich seit dem Ende des 19. Jahrhunderts zu einer der beliebtesten Gegenden des Hamburger Bürgertums entwickelt, und es wurden prunkvolle Villen errichtet. Der Strandweg entlang der Mündung ist vor allem im Sommer sehr angenehm. Blankenese ist der perfekte Stadtteil für eine Auszeit vom Trubel des Zentrums und einen ländlichen Spaziergang inmitten von Parks und Grünanlagen, ohne sich jemals vom Hafen und der Elbe zu entfernen. Vom Elbufer in Blankenese aus kann man den Airbus-Bau direkt gegenüber sehen... Beeindruckend!
Norden und Osten
Alle Stadtteile, die sich im Nordwesten Hamburgs, westlich der Außenalster, erstrecken, haben eines gemeinsam: Sie sind Wohnviertel, grün und lebendig, und die Architektur der Gründerzeit (Ende 19. bis Anfang 20. Jahrhundert) und des Jugendstils ist hier vorherrschend. Alte Gebäude mit schönen Fassaden, komfortabel, renoviert, hochwertige Einrichtungen, etc. In diesen nördlichen Stadtteilen Hamburgs gibt es zwar keine bedeutenden Sehenswürdigkeiten, aber sie sind sehr angenehm zum Wohnen, Leben und Ausgehen und die Lebensqualität gehört zu den besten.
Rotherbaum ist ein sehr interessanter Stadtteil. Der Teil, der an die Westalster grenzt, ist luxuriös und bietet eine schöne Promenade entlang des Sees. Hier befinden sich alle Konsulate - darunter das französische -, das Tennisstadion, in dem jedes Jahr das große Hamburger Turnier stattfindet, und der Sitz des Norddeutschen Rundfunks (NDR). Etwas weiter westlich liegt Rotherbaum, das Synonym für das Studentenviertel. Hier befindet sich dieUniversität Hamburg und alle Einrichtungen, die sich um sie herum befinden. Es ist ein lebendiges Viertel mit vielen studentischen Einrichtungen. In Rotherbaum befindet sich auch derHeinrich-Hertz-Turm, von dessen Spitze aus man die Stadt überblicken kann, und das ehemalige jüdische Viertel (Grindelviertel), das noch immer mit seinen Innenhöfen und Reihen von charmanten Arbeiterhäusern rund um die Grindelhofstraße Charme versprüht.
Harvestehude, nördlich von Rotherbaum, mit dem Klostersternplatz in der Mitte, ist ein bürgerliches Viertel, das reich an sehr charmanten Jugendstilvillen ist. Es ist vor allem ein elegantes und grünes Wohnviertel, das am Klosterstern belebter ist. Sein Wochenmarkt am Ufer des Isebekkanals ist lebhaft und sehr beliebt (dienstags und freitags).
Eimsbüttel ist ein ehemaliges Arbeiterviertel, heute ein Wohnviertel, das eher jung und studentisch geprägt ist. Die Architektur, die Geschäfte und die gastronomischen Einrichtungen machen es zu einem sehr angenehmen Stadtteil. Die charmantesten Teile sind die Straßen nördlich der Osterstraße (Heussweg, Lastropsweg), der Eppendorfer Weg mit seinen vielen Geschäften, Cafés und Restaurants und die Gebiete um den Isebekkanal. Die Eichenstraße ist eine kleine Einkaufsstraße mit hochwertigen Geschäften, während der Eimsbüttler Park ein ebenso romantischer wie gemütlicher Park ist.
Eppendorf, nördlich von Harvestehude auf der anderen Seite des Kanals, ist der bürgerliche Stadtteil im Norden Hamburgs schlechthin. Es besitzt zahlreiche Villen, Grünflächen und bietet seinen Bewohnern mit seiner sehr ansprechenden Stadtplanung an der Alster eine hohe Lebensqualität. Charmante und luxuriöse Boutiquen wechseln sich mit eleganten Restaurants und Cafés ab.
Die Uhlenhorst am Alsterufer weist elegante Straßen auf, die von zahlreichen Villen und Gebäuden im Gründerzeit- und Jugendstil geprägt sind, ähnlich denen in Rotherbaum oder Harvestehude. Uhlenhorst hat sich zu einem lebhafteren Stadtteil mit vielen Restaurants und Geschäften entwickelt. Das ehemalige Dorf Winterhude liegt am Rande von Eppendorf und konzentriert sich hauptsächlich um die Straße Mühlenkamp, die mit Geschäften, Cafés und Restaurants gespickt ist. Das Viertel hat einen bukolischen Charme mit seinen Alsterkanälen, dem Osterbekkanal und dem Goldbekkanal, auf denen man an sonnigen Tagen Kanu fahren kann. Die Ufer der Alster sind im Allgemeinen elegant und bürgerlich und beherbergen einen Teil der wohlhabendsten Bevölkerung der Hansestadt.
Barmbek, Eilbek, Hamm und Wandsbek sind ausgedehnte Wohnviertel, in denen überwiegend die Mittelschicht lebt, die an manchen Stellen etwas volkstümlicher ist. Es gibt nur wenige Sehenswürdigkeiten, aber hier und da findet man interessante Adressen, insbesondere Hotels.