Reiseführer Kolwezi

Die Siedlung Kolwezi wurde 1937 300 km westlich von Lubumbashi in einem der reichsten Bergbaugebiete des Katanga-Hochlandes (Kupfer, Kobalt, Uran, Radium) gegründet. Mehr noch als in Likasi oder Lubumbashi ist der Einfluss der ehemals allmächtigen Gécamines in Kolwezi allgegenwärtig und hat nicht nur die Industrie- und Stadtlandschaft, sondern auch die Geschichte und die Mentalität der Stadt geprägt. Sie sorgte für eine ganze Reihe von Nebenbedürfnissen ihrer Führungskräfte, Angestellten und deren Familien (Schulen, Krankenhäuser, Freizeit- und Ausbildungszentren). Neben den Bergbauaktivitäten ist Kolwezi aber auch berüchtigt für die Invasion der von Angola und Kuba unterstützten sezessionistischen Katanga-Rebellen im Jahr 1978 und die berühmte Landung französischer und belgischer Fallschirmjäger auf Wunsch Mobutus ("la légion saute sur Kolwezi"). Diese schlugen die Rebellion nieder, die immerhin 1.000 Opfer forderte, darunter 170 Europäer, die von den Rebellen massakriert wurden...Städtebaulich ist Kolwezi ein typisches Beispiel für eine Bergbaustadt, die nach industriellen und kolonialen Kriterien geplant und gebaut wurde. Dies ist auch heute noch über die Aufteilung der beiden Gemeinden von Kolwezi sichtbar: Dilala im Westen (entspricht mehr oder weniger den damaligen Wohnvierteln der Weißen); und Manika im Osten (umfasst u. a. die Arbeiter- und Eingeborenenstadt). Die Stadt hat in den letzten Jahren eine exponentielle Entwicklung erlebt, die die Erweiterung der gesamten Stadt, öffentliche Gebäude und neue Straßen betrifft. Der Stadtrand von Kolwezi wird immer beliebter bei ausländischen Bergbauunternehmen, die expandieren und Compounds für den Empfang und den Komfort ihrer Agenten bauen. Innerhalb von zehn Jahren hat sich Kolwezi völlig verändert. Und die Bewegung setzt sich fort, mit neuen Straßenachsen, die die Stadt umgehen und direkten Zugang zu den Minen haben, und der Ansiedlung von Händlern in diesen neuen Gebieten.Die Präsenz der vielen Ausländer in der Stadt zeigt sich auch darin, dass die Zahl der Hotels und Restaurants mit internationalem Standard innerhalb weniger Jahre deutlich gestiegen ist. Dies lässt Möglichkeiten für die Entwicklung des Tourismus erwarten. Mehrere Orte wurden eröffnet (Wasela-See, Manika-Tierreservat usw.). Ganz zu schweigen vom Industrietourismus, der angesichts der außergewöhnlichen Standorte und Einrichtungen in der Stadt und ihrer Umgebung aufgewertet werden sollte.