Reiseführer Varanasi

Varanasi, die "Stadt zwischen zwei Flüssen", dem Varuna und dem Assi, ist ein Muss für jede Indienreise. Sie wird auch Kashi (Stadt des Lichts) oder Benares genannt. Unter den sieben heiligen Städten des Landes ist sie die heiligste. Der Legende nach wurde die Stadt von Shiva gegründet. Jedes Jahr kommen Millionen von Pilgern und Hindus an ihrem Lebensabend hierher, um zu sterben: Ihre Asche wird im Ganges versenkt. Auf diese Weise gelangen sie direkt ins Nirvana und entgehen dem Kreislauf der Reinkarnationen. Varanasi soll eine der ältesten bewohnten Städte der Welt sein. Archäologische Untersuchungen haben Spuren einer städtischen Siedlung aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. gefunden. Die Stadt ist zweifellos eine der faszinierendsten des Landes. Der Verkehr im Gassengewirr der Altstadt ist manchmal chaotisch, zwischen Fußgängern, Zweirädern und Kühen. Und plötzlich, wenn man sich auf die Ghats stürzt, weitet sich das Blickfeld und gibt den Blick frei auf ein anderes Schauspiel des Lebens. Die Pilger nehmen ihre Waschungen im Fluss vor. Frauen waschen ihre Wäsche und lassen Bettlaken und Saris auf den Treppenstufen trocknen. Kinder rollen die Schnur ihrer Drachen ab. Die Sadhus meditieren. Und die Leichen der Verstorbenen brennen stundenlang unter schweren Holzscheiten. Varanasi ist auch ein wichtiges Zentrum für das Studium des Sanskrit, aber auch für die Seidenmanufaktur. Planen Sie einen mehrtägigen Aufenthalt in Varanasi ein. Zwar gibt es streng genommen nur wenige Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, doch werden Sie dem bezaubernden Charme der Altstadt oder den spektakulären Riten der Hindus erliegen.