CASTELO SÃO JORGE

Das Castelo São Jorge bietet einen Blick auf die Stadt und den Fluss Tejo von den Stadtmauern aus, die zum Teil noch aus der Zeit der Westgoten stammen. Doch die Burg, die von D. Dinis bis D. Manuel als königliche Residenz diente, ist auch ein herrlicher Ort zum Spazierengehen: Gärten, Teiche, in denen einige Schwäne und Pfauen faulenzen. Jahrhundert von den Westgoten besetzt und im 9. Jahrhundert von den Mauren befestigt wurde, diente das Castelo mehrmals als militärisches, Regierungs- und Verwaltungszentrum Portugals. Afonso Henriques, der die Mauren 1139 in Ourique besiegt hatte, war entschlossen, das von den Mauren besetzte Lissabon zurückzuerobern, und belagerte im Juni 1147 mit Hilfe der Kreuzfahrer das Castelo São Jorge. Die Mauren leisteten fast vier Monate lang Widerstand, doch im Oktober gelang es den Christen schließlich, in die Burgmauern einzudringen. Dabei legten sie eine unglaubliche Barbarei an den Tag, vergewaltigten Frauen und plünderten alles auf ihrem Weg - im Namen des Christentums!

1940 ordnete Salazar die Zerstörung aller postmanuelinischen Bauwerke an, aus denen die Burg bestand. In seiner heutigen Form, mit seinen Türmen und Mauern aus alten, wiederverwendeten Steinen, ist das Castelo praktisch ein Werk von Salazar! Heute beherbergt es eine Dauerausstellung, in der Besucher die Fundstücke der archäologischen Stätte besichtigen können. Die Camera Obscura (Dunkelkammer) ermöglicht es, Lissabon durch ein Spiel mit Linsen und Spiegeln aus einer anderen Perspektive zu sehen. Ein Besuch, den man sich nicht entgehen lassen sollte.