Reiseführer Lang Son

Lang Son liegt 270 m über dem Meeresspiegel, hat etwa 200.000 Einwohner und ist die Hauptstadt der gleichnamigen Bergprovinz. Das Klima ist angenehm, hängt aber stark vom Monsun ab. Da die Berge die Wolken abhalten, ist ihre Vegetation sehr üppig. Wenn sie nicht gejagt wird, gedeiht auch die Tierwelt (Affen, Warane...). In der Umgebung leben verschiedene ethnische Gruppen, die sich auf den Waldplateaus und in den umliegenden Bergen niedergelassen haben. Die Region war unter den Oberen Han (2. Jahrhundert) und den Tang (7. bis 10. Jahrhundert) ein chinesisches Lehen. Unter der annamitischen Besatzung der Dinh nahm sie den Namen Lang Gian an. Erst im 15. Jahrhundert, unter der Herrschaft der Le, wurde die Provinz in Lang Son umbenannt. In den Bergen leben vor allem die ethnischen Gruppen der Tay, Hmông, Dao und Nung, die aus den chinesischen Grenzprovinzen Guangxi, Yunnan oder auch aus Laos stammen. Seit jeher war die Stadt Schauplatz zahlreicher Schlachten, da ihre strategische Lage sie zu einem begehrten Ort für jeden machte, der seine Herrschaft über den nordöstlichen Teil der Region sichern wollte. Zweimal mussten die französischen Truppen in diesem Gebiet schwere Kämpfe austragen: 1885 (der Fall von Lang Son an die Chinesen beschleunigte das Ende des Ministeriums Gambetta) und später in den 1950er Jahren. Im Jahr 1979 wurde Lang Son bei einem chinesischen Angriff fast vollständig zerstört. Seine Lage nahe der chinesischen Grenze (die für Touristen gesperrt ist) begünstigt zudem eine unaufhörliche Aktivität von Handel und Schmuggel.