POLIRRINIA

Die antike Stadt Polirrinia erlebte ihre Blütezeit während der römischen Herrschaft (etwa bis zum 4. Jahrhundert n. Chr.), als sie den gesamten Westen Kretas ausstrahlte - auf Kosten ihrer Rivalin Kydonia, der heutigen Stadt Hania, mit der sie ständig um die Macht in der Region kämpfte. Mit ihren beiden Häfen in Falassarna und Kissamos, die mit weit entfernten Ländern Handel trieben, ihrer strategischen Lage auf einem geschützten Hügel und ihren guten Beziehungen zu Rom wurde sie zu einer unverzichtbaren Stadt auf Kreta. Die Römer bauten hier ein Aquädukt, Zisternen und eine Festung, von der heute noch ein Turm erhalten ist. Die Geschichte von Polirinnia reicht jedoch viel weiter zurück. Die Gründung der Stadt geht auf die postminoische Zeit zurück, als sie Teil einer Föderation von kretischen Städten unter der Führung von Knossos war. Ihr Name bedeutet "viele Lämmer" und die Einwohner lebten sicherlich von der Viehzucht. Am Ende seiner Blütezeit soll Polirrinia unter Wassermangel gelitten haben und der Hafen von Kissamos als strategische Position die Oberhand gewonnen haben. Nach und nach wurde die Stadt verlassen, obwohl die Befestigungen in der byzantinischen Zeit verstärkt wurden. Wenn man heute durch die Ruinen spaziert, bewundert man vor allem die herrliche Aussicht auf die Bucht von Kissamos.

Etwa zehn Kilometer weiter südlich erreicht man die gut zugängliche Sirikari-Schlucht, die auch Polirrinia-Schlucht genannt wird. Der Weg ist für jeden machbar. Rechnen Sie mit 2,5 bis 3 Stunden, wenn Sie mit Kindern wandern, und etwa 11 km.