MUSÉE DÉRI (DÉRI MÚZEUM)

Es ist eines der reichsten und symbolträchtigsten Museen Ungarns. Seinen Namen und seine Existenz verdankt es Frigyes Déri (1852-1924), einem kultur- und reisebegeisterten Wiener Industriellen, der der Stadt seine umfangreiche Sammlung von Kunst und ethnografischen Objekten schenkte.

Das Gebäude, in dem sich das Museum am Déri tér-Platz befindet, ist ein imposanter neoklassizistischer Bau mit einer Fassade, die mit Säulen im Empire-Stil versehen ist. Gleich am Eingang begrüßen uns vier monumentale Skulpturen von Ferenc Medgyessy. Diese Bronzeskulpturen, die ungarische Volksfiguren darstellen, wurden 1937 auf der Weltausstellung in Paris mit dem Großen Preis ausgezeichnet.

Die Sammlungen des Museums sind in mehrere große Abteilungen unterteilt. Die älteste, von Frigyes Déri selbst zusammengestellte Sammlung umfasst zahlreiche ethnografische Objekte aus der Großen Tiefebene. Diese Gegenstände - landwirtschaftliche Werkzeuge, traditionelle Kleidung, Keramik, rustikale Möbel - zeugen von der früheren Lebensweise auf dem Land. Sie erzählen auch vom Alltag der Menschen in Debrecen und Umgebung.

Einer der unerwartetsten Schätze des Museums ist seine ägyptische Sammlung. Sie ist in einem modernen Raum untergebracht und umfasst bemalte Sarkophage, Amulette, Grabbeigaben, Götterstatuetten und Papyrusfragmente. Das Museum besitzt sogar menschliche und tierische Mumien. Diese authentischen und gut erhaltenen Stücke veranschaulichen den Glauben und die Begräbnisrituale des alten Ägyptens und stellen eine der schönsten Sammlungen dieser Art in Ungarn außerhalb von Budapest dar.

Das Déri-Museum ist auch berühmt für die drei monumentalen Meisterwerke des Malers Mihály Munkácsy: Christus vor Pilatus, Ecce Homo und Der Kalvarienberg. Diese Trilogie, die zwischen 1881 und 1896 gemalt wurde, stellt Höhepunkte der Passion Christi dar. Dank einer immersiven Inszenierung mit Beleuchtung, Geräuschen und Kommentaren erleben wir diese Werke auf einzigartige Weise. Munkácsy, der als einer der größten ungarischen Maler gilt, erreicht hier eine außergewöhnliche Meisterschaft in der Komposition, dem Ausdruck von Emotionen und der Behandlung des Lichts.

In der Galerie für Alte Kunst sind europäische Werke aus dem ¹⁷. bis ¹⁹. Jahrhundert sowie mehrere bedeutende Gemälde ungarischer Künstler zu sehen. Ein großes historisches Gemälde von Bertalan Székely erinnert an den heldenhaften Angriff von Miklós Zrínyi auf die Osmanen in Szigetvár, eine symbolische Episode des ungarischen Kampfes gegen das Osmanische Reich im ¹⁶.

Jahrhundert. Das Museum bietet auch wechselnde Ausstellungen an.