Reiseführer El-Atteuf

Ihr Name erinnert an die Windung des Wadis, in der die erste Stadt im M'Zab-Tal errichtet wurde. Die 9 km von Ghardaïa entfernte Stadt scheint schon weit weg von allem zu sein. Man kann die Gassen mit ihren rosa, ocker-orange oder pastellgrün verputzten Mauern bis zum Eingangstor des Friedhofs hinaufsteigen, der von einigen Idudengräbern dominiert wird. Man kann sie aber auch von unten her umrunden, vorbei an hohen Emporenhäusern bis zur berühmten, aber köstlichen Moschee des Scheichs Sidi Brahim. Die halb unter der Erde liegende Moschee mit ihrem bescheidenen Grundriss, den auf einer Dattelpalme geformten Arkaden und den Nischen, in denen die Habseligkeiten der Schüler der Medrese aufbewahrt werden, soll Le Corbusier in Erstaunen versetzt haben, als er die Kapelle Notre-Dame-du-Haut in Ronchamp in der Nähe von Vesoul baute. Und es stimmt, dass die französische Kapelle, die der Verehrung Marias gewidmet ist, einige Familienähnlichkeiten mit der Sidi-Brahim-Moschee aufweist! Die kleine, über 700 Jahre alte Moschee wurde zu Ehren von Sidi Brahim erbaut, einem Scheich, der, als er schon lange tot war und sich ein wenig vergessen fühlte, Ba Messaoud, einem Mozabiten, der seit vielen Jahren fernab seiner Heimat im Gefängnis saß, im Traum erschien. Der alte Sidi Brahim bot ihm die Freiheit gegen das Versprechen an, an der Stelle, an der sein geworfener Stock stecken würde, eine Moschee in seinem Namen zu errichten.