Reiseführer Campo Grande

Die Hauptstadt der Region, Campo Grande, wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und entstand aus dem Drang der Pioniere, neue Gebiete im Westen zu erschließen, in denen Bergbau, Jagd, Fischfang, Viehzucht und Ackerbau betrieben wurden. Der Durchbruch der Eisenbahn war entscheidend für ihren Aufschwung. Die Stadt hat etwa 800.000 Einwohner, scheint sich aber den Charme einer Provinzstadt bewahrt zu haben. Die Stadt besitzt nur wenige sehenswerte historische Gebäude, ist jedoch dank ihrer Museen, Messen und Märkte und der abends belebten Avenidas dynamisch und angenehm. Wie Cuiabá ist ihr derzeitiger Wohlstand mit dem "Boom" der Sojabohnen und der Viehzucht verbunden. Die Atmosphäre ist eine seltsame Mischung aus Modernität, die mit der "administrativ-tertiären" Aktivität der Stadt zusammenhängt (Campo Grande ist die Hauptstadt des Bundesstaates und ein wichtiges Universitätszentrum), und einem landwirtschaftlichen Marktflecken, in dem die glänzenden Geländewagen mit der roten Erde der Cerrados bedeckt sind, was der Stadt den Spitznamen Cidade Morena eingebracht hat. Die Stadt ist sehr reich an Grünflächen und beherbergt das einzige "Indianer"-Dorf, das sich im Stadtgebiet befindet. Fast 9000 Guarani, Kadiweu, Terenà und Xavante leben in der Aldeia Marçal de Souza unter oft besseren Bedingungen als in den Favelas, auch wenn ... Die Stadt hat eine kosmopolitische Tradition, deren Einfluss sich in der lokalen Küche widerspiegelt. Japanische, bolivianische und paraguayische Gemeinschaften haben sich vor langer Zeit angesiedelt und tragen jeweils zur regionalen Dynamik bei. Die Einflüsse machen sich natürlich auch in der Gastronomie bemerkbar. Campo Grande ist ein angenehmer Zwischenstopp, doch das Hauptinteresse gilt seiner strategischen Lage als Tor zum Pantanal.