IGREJA SENHOR DO BONFIM

Sie ist zweifellos das repräsentativste Monument des religiösen Synkretismus, der untrennbar mit Salvador de Bahia verbunden ist. Die Kirche Senhor do Bonfim wurde im ¹⁸. Jahrhundert errichtet und liegt auf einem Hügel. Ihre Architektur und Dekoration sind klassisch, was ihre Originalität ausmacht, ist die sala dos milagres (Halle der Wunder). Wie der Saal der Votivgaben in Notre-Dame de la Garde ist dieser enge Raum mit Fotografien, Dankesbotschaften und Wachsreproduktionen von Gliedmaßen ausgekleidet, die durch die Fürsprache des Senhor do Bonfim (der niemand anderes als Jesus ist) geheilt wurden (oder noch geheilt werden sollen). Die bunten Bänder(fitas), die nicht nur vor Ort, sondern in ganz Brasilien verkauft werden, sind zu einem der Wahrzeichen Salvadors geworden. Diese Bonfim-Souvenirs müssen mit drei Knoten um das Handgelenk gebunden werden, die ebenso viele Wünsche darstellen, die erfüllt werden, wenn das Band von selbst zerreißt. Es darf auf keinen Fall zerschnitten werden, da sonst die Wünsche nicht erfüllt werden. Die Anhänger des Candomblé verbinden den Senhor do Bonfim mit Oxalá, der höchsten Gottheit in ihrem Pantheon, was die Bedeutung dieser Kirche für sie erklärt. Am Freitag, dem Tag von Oxalá, finden morgens zwischen 6 und 9 Uhr und nachmittags von 17 bis 18 Uhr mehrere Messen statt, an denen Hunderte von weiß gekleideten Gläubigen teilnehmen. Die wichtigste findet am ersten Freitag eines jeden Monats statt. Am zweiten Donnerstag im Januar waschen weiß gekleidete Bahianerinnen die Stufen mit parfümiertem Wasser und versetzen die Menschen in helle Aufregung. Die Menschen drängen sich und die Menge ist riesig und kompakt.