Reiseführer San Bartolo Coyotepec

Dieses 12 km von Oaxaca entfernte Dorf hat sich auf die Herstellung von Keramikstücken spezialisiert, deren schwarzes, glänzendes Aussehen einzigartig auf der Welt ist. Die Hälfte der Bevölkerung widmet sich mit Leib und Seele dieser uralten Kunst, deren Brenntechniken ihren Ursprung in der vorspanischen Zeit haben. Die Arbeit der Handwerker ist hart, präzise und empfindlich: Die Arbeit dauert lange. Der Ton, aus dem sie ihre Kunstwerke herstellen, wird in einer Grube einige Kilometer vom Dorf entfernt abgebaut und dann von den Handwerkern gereinigt und von Unreinheiten befreit. Anschließend wird der Ton geformt, manchmal mit Trocknungszeiten, wenn es sich um größere Stücke handelt. Dann wird der Stein mit Quarz gerieben, um ihn zu verdichten, zu bräunen und ihm den unverkennbaren Glanz zu verleihen. Dann beginnt das Ziselieren und Einritzen der Motive, die von geometrischen bis hin zu floralen Motiven reichen. Das Brennen verleiht ihm schließlich sein schwarzes, glänzendes Aussehen. Dazu wird ein Ofen mit "zwei Mäulern" verwendet: Sobald die Stücke gut gebrannt sind, werden die Luftein- und -auslässe verschlossen. Dieser Prozess erzeugt eine physikalische Reaktion, die der Oxidation entgegengesetzt ist und diese schwarze oder gräuliche, glänzende oder matte Färbung (je nach Brenndauer) hervorbringt. Neben den Werkstätten gibt es auch ein großes Museo Estatal de Arte Popular in Oaxaca, in dem einige recht außergewöhnliche Exemplare ausgestellt sind.