HABITATION BISDARY

Die Habitation Bisdary steht seit 2007 unter Denkmalschutz und befindet sich seit 2015 im Besitz der Stadt Gourbeyre. Sie wurde Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut und gehörte über ein halbes Jahrhundert lang den Jesuiten. Es handelte sich um eine der größten Zuckerrohrsiedlungen, die sich über mehrere hundert Hektar erstreckte. Täglich arbeiteten dort mehr als 300 Sklaven. Während des englischen Angriffs im Jahr 1759 wurden die Gebäude in Brand gesteckt. Angesichts der hohen Reparaturkosten sahen sich die Jesuiten gezwungen, das Anwesen zu verkaufen. Im Jahr 1783 wurde ein Teil der Gebäude erneut ein Raub der Flammen. Anschließend beschädigten die Hurrikane von 1816 und 1825 das Gebäude noch weiter. Die Überreste der fünf Gebäude (das Herrenhaus und sein Nebengebäude, das Haus des Verwalters, die Hütte, die Bonifierie, das Aquädukt und der Ofen), die von der industriellen und kolonialen Vergangenheit der Insel zeugen, werden demnächst im Rahmen des Projekts "Ensemble, sauvons notre patrimoine" (Gemeinsam unser Erbe retten), das auf die Erhaltung von Hochburgen des Kulturerbes abzielt, saniert. Die erste Phase der Bauarbeiten wird sich auf die Restaurierung mehrerer Gebäude (Dachstuhl, Dachdeckung, Schreinerarbeiten), darunter die Bonifierie, und die Gestaltung des Parks der Habitation beziehen. Die zweite Phase wird sich auf die umfassende Restaurierung des Haupthauses und die Einrichtung eines Nebengebäudes konzentrieren.

Die Anlage soll zu einem Interpretationszentrum für die Geschichte und das Kulturerbe von Süd-Basse-Terre werden, einem Ort der Erinnerung, der auch zur Diversifizierung des touristischen Angebots der Region beitragen wird.