PRÉFECTURE

Dieses Grundstück, das etwas abseits des Stadtzentrums liegt, wurde 1650 von Gouverneur Houël den Jesuiten geschenkt. Als der Jesuitenorden verschwand, wurde dort 1763 zunächst ein Militärkrankenhaus errichtet, das 1830 durch eine Infanteriekaserne (Caserne d'Orléans, zu Ehren des Herzogs von Orléans) ersetzt wurde. Nach dem verheerenden Zyklon von 1928 wurde der von der französischen Regierung entsandte Architekt Ali Tur 1932 mit dem Bau einer Residenz und von Büros für den Gouverneur beauftragt. Der Bau wurde 1935 unter dem Namen Palais d'Orléans oder Palais du Gouverneur eingeweiht, um Ende 1935 und Anfang 1936 die Feierlichkeiten zum 300. Jahrestag der Angliederung der Antillen an Frankreich ausrichten zu können. Mit dem Gesetz über die Departementalisierung vom 19. März 1946 wurden die Gebäude, die der Kolonie gehörten, an den Generalrat übertragen, der seitdem zum Departementsrat wurde. Der letzte Gouverneur übergibt am 11. Oktober 1947 sein Amt an den ersten Präfekten. Das Gebäude wurde 1951 zu dem Gebäude, in dem alle Dienststellen der Präfektur von Guadeloupe untergebracht waren. Seit diesem Zeitpunkt verfügt der Präfekt über eine Präfekturresidenz in einem anderen Gebäude, das sich auf den Anhöhen von Saint-Claude befindet.

Das Gebäude der Präfektur wird wie andere staatliche Gebäude erdbebensicher saniert, um angesichts des hohen Erdbebenrisikos auf dem Archipel den geltenden Normen zu entsprechen. Für die Sanierung wurde ein Budget von 20 Millionen Euro bereitgestellt. Die Fertigstellung ist für die erste Hälfte des Jahres 2024 geplant.