LA MORILLE

Morcheln, die zu den beliebtesten Pilzen unter Pilzliebhabern gehören, sollen angeblich an Orten wachsen, an denen man sie nicht erwartet. Neugierige Feinschmecker können La Morille in dieser Ecke des Vieux Lyon finden. Wahrscheinlich nicht die von den "Vermessern" der Rue Saint-Jean am meisten "besuchte" Ecke (normal, da sich die Rue Mourguet nicht weit vom Durchgang der Standseilbahn und dem Ausgang der Metro D in Richtung Saint-Georges entfernt befindet), aber so viel ruhiger und so viel schöner. Eine Morchel, die sich in einem schönen Haus niedergelassen hat, das man nicht übersehen kann, da es den guten Geschmack hat, sich durch große Fensterfronten weit zur Straße hin zu öffnen. Unmöglich, den riesigen Kronleuchter mit Troddeln zu übersehen, der gleich beim Eingang an der Decke thront, als weitere Öffnung für Schönheit und Kunst, die man in der Küche des Küchenchefs Jean-Noël Crouzet wiederfindet. Immer gewagte Harmonien für eine wirklich kreative Küche, eine Küche, die mit ausgezeichneten saisonalen Produkten zubereitet wird. Nicht zu vergessen die absolut bemerkenswerte, kunstvolle Präsentation auf den Tellern. Auf dem Saisonmenü: eine Schneckenraviole in Vin Jaune, ein Steinpilzfrikassee mit kandierten Blättermagen oder ein Lachsgravelax für Abwechslung. Als Nächstes folgt ein Kalbs Onglet in Mark- und Schalottensauce oder ein Kalbsbries mit Morcheln. Wunderschönes Dessert in Form einer Gitarre, aber auch noch eine Crème brûlée mit Absinth. Weinkarte im Verhältnis zur Qualität des Essens und zuvorkommender Service. Eine Morille voller Aromen, die es versteht, die Codes über den Haufen zu werfen, um sie dann neu aufzubauen.