Reiseführer Lourmarin

Jahrhunderts zunächst Luzmari genannt wurde, wurde die Stadt erst hundert Jahre später zu Lucemarino, einer kleinen Ortschaft, die um zwei Benediktinerklöster herum gebaut wurde. Im 15. Jahrhundert hatte sich eine große Waldenserkolonie in dem Dorf niedergelassen und bearbeitete das Land. Während der Religionskriege kam es zu zahlreichen Angriffen der Katholiken. Im April 1545 wurde das Dorf von den Truppen des Paulin de La Garde unter dem ersten Präsidenten des Parlaments von Aix, Jean Maynier, Herr von Oppède, in Brand gesteckt und gebrandschatzt. Das Massaker an den Waldensern im Luberon wird mit roter Tinte geschrieben. Heute ist Lourmarin eines der meistbesuchten Dörfer im südlichen Luberon. Man schlendert durch seine engen Gassen, die von schönen alten Häusern und Stadthäusern gesäumt sind; man lässt sich auf einem schattigen Platz nieder... Es ist das süße Leben auf provenzalische Art, wo jeder Augenblick vom melodischen und unvergleichlichen Gesang der Zikaden begleitet wird! Kunstliebhaber kommen hier auf ihre Kosten, denn im Zentrum gibt es zahlreiche Galerien und Ateliers. Freitags ist Markttag, ein Glück, um seinen Korb mit guten Produkten und Kunsthandwerk zu füllen und sich sogar zu Minipreisen einzukleiden; die Schnäppchen wimmeln an den Ständen entlang der Wiese, die Sie vom Schloss trennt. Das Schloss ist das erste Renaissanceschloss der Provence, das im 15. und 16. Jahrhundert von der Familie d'Agoult erbaut wurde. Seit 1973 steht es unter Denkmalschutz und ist heute ein Ort der Kultur mit einem reichhaltigen und abwechslungsreichen Programm. Von seinen Terrassen aus genießt man einen außergewöhnlichen Blick auf das Dorf Lourmarin und das Luberon-Massiv.