Reiseführer Beaumont-Du-Ventoux

Nicht weniger als neun Weiler, durch die der Rieufroid fließt, bilden dieses bergige Dorf. Er führt Sie zum Gipfel des Ventoux (aber nicht zum Mont Serein, dem Skigebiet, das dennoch zur Gemeinde gehört; Sie müssen wieder nach Malaucène hinunterfahren und die D974 nehmen). Die Landschaft ist herrlich. In der Saison gibt es Kirschen in Hülle und Fülle. Die romanischen Kapellen von Beaumont haben alle eine Geschichte. Inmitten von Weinbergen und Obstbäumen erinnert uns die Kapelle Saint-Roch (Weiler La Tuilière) daran, dass Beaumont von der Pestepidemie von 1628 verschont blieb. Die Statuette des heiligen Rochus und seines treuen Hundebegleiters erinnert an die Episode, in der ihm, als er von der Pest befallen und in den Bergen isoliert war, ein Hund jeden Tag sein Brot brachte. Daraus entstand der Spitzname "petit roquet" (kleiner Rochus). Die Kapelle Saint-Sépulcre (Weiler Les Valettes), die in einer grünen Umgebung liegt, steht unter Denkmalschutz. Jahrhundert errichtet und der Abtei Saint-Victor in Marseille angegliedert wurde, ist ihre Architektur sehr ausgefeilt. Die Ausgewogenheit der Proportionen und die besondere Liebe zum Detail verleihen ihr Charme und Eleganz. Ganz in der Nähe befinden sich auch die Überreste der römischen Steinbrüche, die für den Bau von Vaison ausgebeutet wurden. Die romanische Kapelle Sainte Marguerite markiert den Eingang des Weilers, dem sie ihren Namen gegeben hat. Wie bei Saint-Sépulcre stammt der verwendete Stein aus den nahegelegenen Kalksteinbrüchen. Die Heilige Margareta wird gegen Geburtswehen, aber auch gegen die Wut von Stürmen und Überschwemmungen angerufen. Noch heute ertönt die Glocke, wenn ein Gewitter tobt. Schließlich die Kapelle Saint-Sidoine (19. Jh.). Sie liegt inmitten einer Bergkulisse und ist vom Weiler Les Alazards aus nicht leicht zu erreichen. Dennoch kommen die Gläubigen jedes Jahr im Juli hierher, wenn die Messe den Ort wieder zum Leben erweckt, an dem einst Schäferinnen und Schäfer vom Gewitter überrascht wurden.