CANAL DE LA MARTINIÈRE

Mit seinen kilometerlangen Treidelpfaden und den großen, schattigen Ufern ist er ein idealer Ort für Spaziergänge. Ein schöner Rahmen auch für ein Picknick am Wasser, geschützt von Weiden und Pappeln. Außerdem befindet sich gleich daneben ein Spielplatz (mit Schaukeln und Seilbahn). Das Schicksal dieses Kanals, der zwischen 1882 und 1892 gebaut wurde, um die Versandungsprobleme der Loire zu lindern, ist kurios. Der in den Gemeinden Le Pellerin und Frossay gelegene Kanal erstreckt sich über etwa 15 km parallel zum Fluss. In La Martinière und Le Carnet wurden zwei monumentale Schleusen mit Schleusenkammern errichtet, die jeweils über eine eigene Maschinerie verfügten. Sie ermöglichten es, dass sich die Tore in 60 Sekunden öffneten und in 90 Sekunden wieder schlossen. Der Erfolg war groß und das jährliche Verkehrsaufkommen entsprach den Erwartungen des Hafens von Nantes. Leider machten die ständig steigende Schiffstonnage und die neuen Techniken zur Ausbaggerung der Loire diesen Erfolg kurzlebig und den Bau des Kanals überflüssig. 20 Jahre später, im Jahr 1913, wurde er für die Schifffahrt geschlossen. 1959 wurde er zum Seeweg deklassiert und ging 1962 in den Besitz der Union des syndicats des marais du sud Loire über. Heute wacht ein Verein, der Accam, über den Erhalt der Stätte.

Heute ist die Kunst in die Landschaft eingezogen, mit dem dauerhaften Werk von Erwin Wurm, Misconceivable, auch bekannt als le Bateau mou, das für die Kunstbiennale Estuaire 2007 geschaffen wurde. Dieses 9 Meter lange Segelboot, das buchstäblich zum Wasser hin abtaucht, sorgt für Überraschung und weckt die Neugier der Spaziergänger.