THEATER VON LUNÉVILLE

Die Ursprünge dieses Ortes gehen auf das Jahr 1733 zurück. Elisabeth-Charlotte, die damalige Regentin des Herzogs von Lothringen, ließ das Gebäude als Komödiensaal errichten, der für ihren Sohn François bestimmt und für die Nutzung durch den Hof reserviert war. Das Theater wurde somit als Fortsetzung des Schlosses errichtet und durch eine Galerie mit den Gemächern der herzoglichen Familie verbunden. Zwischen 1737 und 1766 ließ Stanislas hier Werke aus dem dramatischen Repertoire und modische Opern aufführen. Zahlreiche Künstler wurden zusammengetrommelt, wodurch die größte Theatertruppe Europas entstand. Bei einem Fest zu Ehren von Stanislas wurde in Lunéville sogar zum ersten Mal ein Stück von Voltaire aufgeführt: "La femme qui a raison" (Die Frau, die Recht hat). Jahrzehnte später, im Jahr 1908, wurde das Gebäude von einem Feuer verwüstet. Es wurde schnell von Lucien Weissenburger wieder aufgebaut, der avantgardistische Techniken einsetzte, um eine Wiederholung einer solchen Katastrophe zu verhindern: Stahlbetonskelett und Metalldach, verkleidet mit einem Furnier aus Euville-Kalkstein und Savonniere. Die Fassade hingegen ist harmonisch verziert, im Stil des ¹⁸. Jahrhunderts, in einem klassischen oder sogar neoklassischen Stil. Heute bemüht sich dieses Theater im italienischen Stil, das bis zu 466 Zuschauer aufnehmen kann, darum, einem breiten Publikum die Vielfalt näher zu bringen. Es präsentiert ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Programm, das von Theater über Tanz bis hin zu Marionetten, Zauberei oder Zirkuskünsten reicht... Außerdem werden Ausstellungen, Begegnungen und generationsübergreifende Workshops zur künstlerischen Praxis veranstaltet.