Reiseführer Beyssac

Der Fall LafargeMarie Capelle, eine feine, gebildete und vor allem reich begüterte Pariserin, ist 23 Jahre alt, als sie im August 1839 Charles Lafarge, Schmiedemeister in Le Glandier, heiratet. Sie, die von einer glänzenden Existenz träumte, kommt in das von Ratten verseuchte eheliche Haus, in dem ihre böse und zänkische Schwiegermutter ihr Unwesen treibt. Im Dezember desselben Jahres erkrankte Charles Lafarge und starb im Januar 1840 unter schrecklichen Schmerzen. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Untersuchung an und die Autopsie kam zu dem Ergebnis, dass Arsen in den Eingeweiden vorhanden war. Marie Lafarge, die auch in einen Diamantenraub verwickelt war, wurde inhaftiert. Es beginnt ein Prozess, der ganz Frankreich begeistert und in dessen Verlauf sich einer ihrer Anwälte, Charles Lachaud, als glühender und leidenschaftlicher Verteidiger erweist. Madame Lafarge wurde zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilt und drei Monate vor ihrem Tod im September 1952 von Prinzpräsident Napoleon begnadigt. Auch heute noch bestehen Zweifel an ihrer Schuld.