LA FÊTE DES PAILHASSES

Diese uralte Tradition - die seit sage und schreibe 674 Jahren stattfindet! - findet am Aschermittwoch von 15:00 bis 18:00 Uhr statt und ist nur für Dorfbewohner zugänglich. Der Legende nach wird damit der Sieg von Cournonterral über Aumelas (Nachbarort) im Jahr 1346 wegen einer Holzgeschichte gefeiert. Drei Protagonisten sind an dieser Tradition beteiligt: die Pailhasses, die Weißen und die Schmutzigen. Die Pailhasses (Vertreter von Cournonterral) jagen die Weißen (Vertreter von Aumelas), um sie in Weintrub zu wälzen. Der Karneval verläuft in mehreren Etappen, die sehr kodifiziert sind: Da ist zunächst das Anziehen: Zur Essenszeit und bis 14:30 Uhr bereiten sich die Weißen und die Pailhasses vor. Die Pailhasses werden öffentlich auf der Esplanade des Dorfes "gefüllt" (ausgestopft). Um 14:30 Uhr ist es dann Zeit für den Umzug: Die Weißen, die die ganze Zeit von den Pailhasses eingerahmt werden, stehen in Reihen zusammen und folgen der Musikkapelle singend und tanzend um den Dorfkern. Die Schmutzigen und die Kutschen folgen dahinter. Dann, kurz vor 15 Uhr, beendet auf dem Rathausplatz ein Reigen, der abwechselnd aus einem Blanc und einem Pailhasse besteht, den Umzug. Pünktlich um 15 Uhr hört die Musik auf, die Lie-Halter werden auf den Boden gestoßen und die Runde löst sich auf, was den Beginn der Feindseligkeiten signalisiert. Gegen 21.30 Uhr wird Pailhasse auf dem Dorfplatz nach einer von der Karnevalsgruppe ausgearbeiteten Inszenierung gerichtet, die jedes Jahr anders ist. Nach dem Urteil werden "Monsieur Pailhasse" und "Monsieur Blanc" in einer wilden Farandole zum Klang von Pfeife und Trommel auf dem öffentlichen Platz verbrannt.