Café-Konzert Paris 10 75010

Eine alte Kneipe mit einer unwahrscheinlichen Dekoration in der Nähe des Kanals: So sieht diese Institution am Quai de Jemmapes auf den ersten Blick aus. Aber wenn man sich erst einmal an den Tisch gesetzt hat, vergisst man schnell die Tannenzapfen, die von der Decke hängen, und die Statuetten von bukolischen Nymphen, die in allen Ecken der Bar verstreut sind. Dies ist das Reich von Adel, der seine Kneipe mit guter Laune und Sympathie führt, eine Tradition, die in den anderen Bars des Viertels verloren geht. Wenn man hierher kommt, dann nicht so sehr wegen des Inhalts des Glases oder des Tellers (es werden einige syrische Spezialitäten angeboten), sondern wegen der Menschen, mit denen man sie genießt. Hier finden Sie einige Stammgäste auf Abwegen, ziemlich betrunkene Studenten und unbeschäftigte Künstler. Fast jeden Abend geben Musiker kleine Konzerte, und zwar in ganz gemütlicher Runde. Die Preise sind angemessen, die Abende immer angenehm, vor allem im Sommer, wenn die Terrasse voll mit Gästen ist, die das schöne Wetter genießen... und die schönen Nächte!

Es ist ein legendärer Ort, an dem schon viele große Namen des Jazz aufgetreten sind, angefangen mit Art Blakey am Abend seiner Eröffnung 1981. Es folgten Chet Baker, Stan Getz, McCoy Tyner, Dexter Gordon, Dizzie Gillespie und viele andere. Am Anfang war das New Morning ... in Genf. Aufgrund ihres Erfolgs in der Schweiz beschlossen die Gründer dieses Clubs, in Paris eine neue Adresse in ehemaligen Druckereiwerkstätten zu eröffnen. Geblieben ist eine loftartige Einrichtung. Das New Morning trug wesentlich zur Wiederbelebung des lebendigen Jazz in der Hauptstadt bei. Sein großer Vorteil: der direkte Kontakt zwischen Musikern und Publikum. Im Laufe der Zeit öffnete es sich für Blues, Rock, Chanson, Weltmusik und viel für Orchester mit moderner afrikanischer oder lateinamerikanischer Musik. Dabei gab es einige unvergessliche Momente. So wie damals, als Prince es sich zur Gewohnheit machte, bei seinen Besuchen in Paris vor einer Handvoll verblüffter Fans zu spielen. Hier konnte und kann man von den fünfhundert Plätzen des Clubs oder von der Bar aus starke, verkannte oder unbekannte Persönlichkeiten entdecken. Dee Dee Bridgewater oder Cesaria Evora, um nur einige zu nennen, fanden im New Morning einen entscheidenden Stützpunkt, um das europäische Publikum zu erobern.