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Nationalparks und Biodiversität

Kenia verfügt über eine große Vielfalt an natürlichen Lebensräumen. Zu den 35 Naturschutzgebieten und 26 Nationalparks gehören unter anderem:

Mo

unt Kenya Nationalpark

: Der Mount Kenya Nationalpark ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und schützt den Mount Kenya und seine Wälder. Als ehemaliger Vulkan beherbergt er eine außergewöhnliche Artenvielfalt.

Turkana-See-Nationalparks

(Sibiloi-Nationalpark, Central Island-Nationalpark, South Island-Nationalpark): Sie beherbergen die Ökosysteme des Turkana-Salzsees, der Lebensraum für Zugvögel und Brutstätte für viele Arten ist. Seit 2018 steht er auf der Liste des gefährdeten Weltkulturerbes.

Amboseli-Nationalpark (Amboseli

National Park): Von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt, beherbergt er einen Teil der Massai-Gemeinschaft. Er ist einer der bekanntesten Parks des Landes, sowohl wegen seiner Megafauna als auch wegen seiner Aussicht auf den Kilimandscharo. Hier kann man Öko-Volontariat und Ökotourismus betreiben.

Tsavo West und Tsavo East Nationalparks

: Die beiden Entitäten sind die größten Nationalparks des Landes und durch die Verkehrsinfrastruktur voneinander getrennt. Sie schützen eine große Vielfalt an natürlichen Lebensräumen (Feuchtgebiete in Tsavo West, u. a. die Mzima-Quellen, und trockene Lebensräume in Tsavo East).

Nakuru-See-Nationalpark (Nakuru National Park): Er schützt den gleichnamigenSee

, an dem man zahlreiche Vögel, darunter Flamingos, beobachten kann.

Maasai Mar

a Nationalpark (Maasai Mara National Reserve): Er grenzt an den Serengeti-Nationalpark (Tansania) und ist berühmt für seine Megafauna (u. a. die "Big Five") und die "Große Migration".

Nairobi National

park (Nairobi National Park): Obwohl er durch seine Nähe zur Hauptstadt negativ beeinflusst wird, beherbergt er eine große Vielfalt an Arten, die man beobachten kann. Die biologische Vielfalt des Landes ist vor allem durch die Fragmentierung und Zerstörung der natürlichen Lebensräume (Bau von Infrastrukturen), den Einsatz von Pestiziden und die Wilderei bedroht. Letztere steht im Zusammenhang mit der - überwiegend außerafrikanischen - Nachfrage nach Elfenbein, Nashornhörnern und dem Handel mit lebenden Arten. Der Klimawandel und die COVID-19-Pandemie haben die Konfliktsituationen zwischen Menschen und Wildtieren verschärft. Wiederholte Dürren führen dazu, dass Tiere die Parks verlassen und in die Nähe der Dörfer ziehen. Die Krise im kenianischen Gartenbausektor, die mit der Gesundheitskrise zusammenhängt, hat viele arbeitslose Menschen dazu veranlasst, in Schutzgebieten illegal zu fischen.

Tugendhafte Ansätze in der Abfallwirtschaft

Mangelnde Abfallwirtschaft ist eine Quelle von Umwelt- und Gesundheitsschäden. Der Abfall türmt sich in der Natur - laut Studien in Schlachthöfen auch in den Körpern von Rindern - oder endet verbrannt auf Mülldeponien. 2017 nahm Kenia die Reduzierung von Plastik an der Quelle in Angriff. So verbot das Land Einwegplastiktüten (Verkauf, Einfuhr, Verwendung). Diese Maßnahme, verbunden mit hohen Strafen bei Verstößen (Gefängnisstrafen, Geldbußen), erwies sich als recht abschreckend. Es bleibt jedoch das Problem, diese Beutel zu ersetzen, zum Teil durch immer wieder verwendbare, importierte Plastiktüten, die billiger sind als andere lokale Behältnisse (Einkaufstaschen aus Sisalfasern). Auch der Mangel an Einrichtungen zur Abfallsammlung und -behandlung bleibt ein Problem. Der Einfallsreichtum der Einwohner ist jedoch groß, wie das von einer Kenianerin gegründete Unternehmen zeigt, das Plastik sammelt und für die Herstellung von Straßenbelag verwendet. Eine weitere Initiative ist die Wiederverwendung von Biogas, das durch die Fermentierung von Kompost und menschlichen Exkrementen entsteht, zur Energiegewinnung. Dies ist ein Ansatz der Kreislaufwirtschaft, der eine Lösung für den Mangel an sanitären Einrichtungen und deren gesundheitliche Folgen bietet und eine alternative Energieerzeugung darstellt.

Die Ressource Wasser schützen

Die intensiven Monokulturen (Tee, Reis, Blumen) erfordern den Einsatz von Pestiziden, die zur Verschmutzung von Seen und Flüssen beitragen, die bereits durch den Mangel an sanitären Einrichtungen beeinträchtigt werden. Die Bewässerung von Blumen und die Viehzucht sollen über 70% des Wasserverbrauchs des Landes ausmachen. Um diesen Bedarf zu decken, hat das Land künstliche Wasserreservoirs angelegt. Der Klimawandel verschärft die Dürreperioden und lässt zusammen mit der Gefahr der Wasserknappheit das Gespenst der Ernährungsunsicherheit aufkommen. Insbesondere die Dürren der Jahre 2015, 2017 und 2019 haben den Wasserstress des Landes erhöht und zu erheblichen Verlusten bei den Viehbeständen geführt.

Angesichts des Klimawandels

Kenia gehört zu den Ländern, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind, obwohl es zu den Ländern mit einem geringen Ausstoß an Treibhausgasen gehört. Auf lokaler Ebene führt die globale Erwärmung zu häufigeren und intensiveren Extremereignissen (Überschwemmungen, Dürren), von denen in erster Linie die ärmsten Bevölkerungsgruppen des Landes betroffen sind. Auch die Exportproduktion ist gefährdet: Es gibt bereits einen Rückgang der Erträge bei der Teeproduktion, die laut einigen Studien bis 2050 um die Hälfte zurückgehen könnte. 2018 forderten Überschwemmungen 100 Todesopfer und zwangen Berichten zufolge fast 300.000 Einwohner zur Umsiedlung, und das in einem Land, das bereits Monate zuvor unter einer Dürre gelitten hatte. Die Situation, die zu einem Rückgang der Erträge und der Inflation geführt hat, soll auch für Gewaltausbrüche im Land verantwortlich sein. Um seine Treibhausgasemissionen zu senken, hat das Land eine Strategie zur Entwicklung von Energieeffizienz und zur Entwicklung erneuerbarer Energien (Solarenergie, Geothermie) eingeführt. Die Klimaanpassung wird bereits vor Ort umgesetzt, wo die Einwohner Low-Tech-Lösungen eingeführt haben. Beispiele hierfür sind das Wasserkraftwerk in Mihuti, das aus Fahrrad- und Mopedteilen hergestellt wurde, oder das Anpflanzen von Obstbäumen. Es werden auch Hightech-Lösungen eingesetzt, wie Motorpumpen für die Tröpfchenbewässerung oder die Installation von energieeffizienten Öfen, die vom UNDP finanziert werden.